FK Krasnodar - Arsenal Tula: Aus der Tugend eine Not machen, das war die Botschaft von Dan Petrescu vor dem Spiel gegen
Arsenal Tula. Weil sowohl Petrov (verletzt), als auch Jedrzejczyk (gesperrt) fehlten und mit Kaleshin nur ein nomineller Außenverteidiger bereit war, versuchte man bei Krasnodar das Experiment mit einem 3-5-2-System. Zufrieden war Petrescu mit dem bisherigen 4-1-3-2 nicht, doch der Versuch gegen das Tabellenschlusslicht ging grandios in die Hose. Zwar verfügt man mit Naldo und Granqvist über zwei gute Innenverteidiger, dahinter sieht es aber nicht so gut aus. Der Auserwählte heute war Martynovich, doch der Weißrusse war der große Unsicherheitsfaktor in der Dreierkette, die vorallem bei schnellen Gegenangriffen sehr anfällig war. Zu allem Überfluss musste Smolov nach einer halben Stunde verletzt runter, doch Glück im Unglück für Krasnodar, da nach dem Spiel die Länderspielpause anstand und sich der Goalgetter nur eine Zerrung zuzog, würde er schon beim nächsten Spiel wieder einsatzbereit sein. Für ihn kam Wanderson in die Partie, doch Smolov zu ersetzen war eine schier unlösbare Aufgabe.
Offensiv zu passiv und hinten zu fehlenanfällig lief das Spiel unaufhaltsam auf einer schiefen Ebene ins Verderben, bis in der 79. Minute Burmistrov eben jenes eineleitete. Krasnodar versuchte zu retten, was nicht zu retten war, verzweifelte Angriffe und ein mustergültig abgeschlossener Konter der Gäste von Vlasov führten zu einer mehr als unnötogen 0:2 Heimpleite gegen das Tabellenschlusslicht!
0:1 Burmistrov 79.
0:2 Vlasov 85.
FK Krasnodar - FC Salzburg: Nach der Länderspielpause ging es am Donnerstag in der Europa League gegen den österreichischen Meister
FC Salzburg weiter. Der Retortenclub aus der Mozartstadt brauchte heute umbedingt einen Sieg, um weiterhin die Chance auf die KO-Phase zu haben. Dementsprechend begannen die roten Bullen auch, mit viel Schwung und Zug zum Tor.
Das etwas angeknackste Selbstvertrauen und ein Missverständnis zwischen Naldo und Keeper Kritsyuk taten ihr übriges, dass Soriano in der 5. Minute schneller am Ball war und eiskalt vollstreckte. Krasnodar brauchte ein wenig, um den Schock zu verarbeiten, aber ab der 15. Minute gewannen die Russen mehr und mehr die Kontrolle über das Spiel zurück.
In der 26. Minute glich dann der Torschütze vom Dienst, Fedor Smolov, aus. Salzburg geriet immer mehr ins Hintertreffen, die individuelle Klasse war, mit Ausnahme von Soriano nicht vorhanden. Wenige Minuten vor der Pause gelang es Krasnodar, Salzburg hinten festzusetzen, Gazinskyi's Schuss wurde dabei unhaltbar von Caleta-Car abgefälscht, Walke hatte keine Chance.
In der zweiten Halbzeit war das Spiel deutlich schwächer, Salzburg schaffte es nicht, Krasnodar unter Druck zu setzen, die Russen hingegen spielten ihr Spiel gekonnt runter und holten mit dem
2:1 den nächsten wichtigen Sieg.
0:1 Soriano 5.
1:1 Smolov 26.
2:1 Gazinskiy 39.
Lokomotiv Moskau - FK Krasnodar: Nur drei Tage nach dem Europa League Spiel gegen Salzburg ging es in der Liga auswärts gegen
Lokomotiv Moskau. Dan Petrescu warf die Rotationsmaschine an und kehrte nach dem Fehlversuch in der Liga gegen Tula zum 4-1-3-2-System zurück. Die erneute Umstellung brachte anfangs zwar Stabilität in die Defensive, doch vorne merkte man erneut deutlich, dass Smolov, für den das Salzburg-Spiel wohl zu früh kam, er pausierte erneut leicht angeschlagen, an allen Ecken und Enden fehlte. Kaum Gefahr ging von Ari und Wanderson aus, die kurzzeitige Hochform des Brasilianers war ebenso schnell wieder verschwunden, als sie gekommen war.
Kurz nach dem Seitenwechsel, die Gastgeber kamen besser aus der Kabine, fiel dann der erste Treffer, Ignatiev vollendete nach einer herrlichen Flanke von der rechten Seite mit einem wuchtigen Kopfball. Krasnodar kämpfte, doch erst die Phase der Wechsel brachten neuen Schwung und spät auch den gewünschten Erfolg.
Der eingewechselte Caeiro lieferte eine Superflanke auf den ebenfalls eingewechselten Laborde, dieser nahm den Ball volley und glich spät aus. Das
1:1 durfte man durchaus als Erfolg werten.
1:0 Ignatiev 53.
1:1 Laborde 89.
FK Krasnodar - ZSKA Moskau: Im Spitzenspiel gegen
ZSKA Moskau probierte Dan Petrescu erneut eine neue Formation, im 4-3-3 System wollte man auf die Erfolgsspur zurückkommen. Leidtragender war der zuletzt schwächelnde Ari, der auf der Bank Platz nehmen musste. Mit dem neuen System war Krasnodar vorallem in der Offensive deutlich agiler und die Flanken für Smolov kamen besser, als das im 4-1-3-2 der Fall war.
In der 11. Minute lieferte Pavel Mamaev die Vorarbeit zum 1:0, dabei gingen Smolov, Caeiro, sowie Berezutskiy und Wernbloom zum Ball, es sah wirklich spektakulär aus, hätte aber mit mehr Tempo auch gefährlich enden können. ZSKA wirkte vom aggressiven Spiel der Gastgeber überrascht und konnten sich kaum befreien.
Vorallem den schnellen und trickreichen jungen Portugiesen bekam ZSKA kaum unter Kontrolle, nach einem Doppelpass mit Smolov stellte Caeiro auch auf 2:0. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit kam ZSKA erstmals gefährlich vor das Tor, doch die ersten Versuche kosteten Stanislav Kritsyuk nur ein müdes Lächeln.
Nach der Pause wurden die Versuche der 'Koni' gefährlicher und Kritsyuk musste sich ein paar Mal mächtig strecken, um den Anschlusstreffer zu verhindern. Jetzt spielte nur noch ZSKA, Krasnodar wurde nach hinten gedrängt und es schien nur noch eine Frage der Zeit, bis der Anschlusstreffer fallen würde, das Spiel stand auf der Kippe. Aber die Gastgeber verteidigten geschickt, trieben ZSKA immer mehr zur Verzweiflung und ab der 75. Minute nahm der Druck dann immer mehr ab. Letzendlich schaffte man es, das
2:0 zu verteidigen, nach Zenit schlug man mit ZSKA auch den zweiten großen Club in der Liga; das Gute: ZSKA konnte sich zumindest in dieser Saison nicht im Pokal dafür rächen.
1:0 Smolov 11.
2:0 Caeiro 20.
FK Krasnodar - FC Schalke 04: Alles oder nichts für den
FC Schalke, nur ein Sieg würde die Knappen vor dem vorzeitigen Aus in der Europa League bewahren. Schalke mit einer sehr offensiven Aufstellung in diesem Spiel, aber auch Krasnodar setzte erneut auf das 4-3-3-System. Gleich zu Beginn ging es hektisch zur Sache, Schalke mit dem Anstoß, startete überfallsartig ins Spiel, aber mehr als zwei Eckbällen schauten dabei nicht heraus. Den zweiten faustete Kritsyuk weg und leitete damit indirekt den Konter ein.
Smolov zog drei Verteidiger auf sich, wartete auf Mitspieler und bediente im perfekten Moment den aufgerückten Petrov. Dieser zog zur Mitte und ließ sich nicht zweimal bitten, das 1:0 schon früh in der Partie. Von Schalke ging die Gefahr fast ausschließlich von Konoplyanka aus, er war es auch, der in der 32. Minute nach einer schönen Kombination goldrichtig stand und ausglich. Doch danach stellte Schalke erneut das Offensivspiel ein, verlangerte sich auf Konter, welche es aber zu dieser Zeit und mit diesem Resultat nicht gab.
Kurz vor der Pause war es dann Smolov höchst persönlich, der Krasnodar erneut in Führung brachte.
Nach dem Seitenwechsel ging es munter auf und ab, Schalke versuchte sich immer wieder in den Strafraum zu kombinieren, doch der letzte Pass gelang nicht. Bis zur letzten Minute war die Partie offen, Schalke war nun klar überlegen, Krasnodar versuchte das 2:1 über die Zeit zu retten, bis die 92. Minute kam.
Ein Zweikampf im Strafraum zwischen Granqvist und Konoplyanka wurde abgepfiffen und der Schiri zeigte auf den Punkt. Rudelbildung und Diskussionen, ein wirkliches Foul war nicht zu erkennen, Granqvist bedrängte Konoplyanka, doch der Ukrainer fiel in dieser Szene viel zu leicht. Ihm war es egal, er versetzte Kritsyuk ins falsche Eck, das 2:2 war am Schluss ein schmeichelhaftes Ergebnis. Dan Petrescu war nach dem Spiel kaum zu beruhigen: 'Das ist ein Skandal, uns wurden heute 2 Punkte geklaut, das war in keinem Universum ein Elfer! Letztendlich zählt es, dass wir in der KO-Phase sind, aber das könnte uns den Gruppensieg kosten!'
1:0 Petrov 5.
1:1 Konoplyanka 32.
2:1 Smolov 44.
2:2 Konoplyanka 95. (E.)
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