0
Unter Alexander Nouri spielt Werder wieder erfolgreich, doch das weckt auch Begehrlichkeiten bei den Spielern. Ganz besonders Tonny Vilhena und Serge Gnabry stehen ganz weit oben auf der Transferliste anderer Vereine, werden wohl auch demnächst wieder Angebote jenseits von gut und böse abgeben. Ob Werder die beiden halten kann ist nicht sicher, zumindest einen wird man möglicherweise schaffen, aber nicht beide zusammen.
Ganz anders stellt sich die Situation in der Abwehr dar. Mit Per Mertesacker möchte man verlängern, sein Vertrag läuft zum Saisonende aus. Per will seine Karriere noch nicht beenden, Werder ihn noch ein Jahr als Back-Up behalten. Noch liegen beide Parteien aber zu weit auseinander, was die Frage des Gehaltsgefüges betrifft. Schon jetzt ist der Weltmeister von 2014 der Spitzenverdiener und wird dies auch definitiv bleiben. Werder will die Kosten aber senken, aktuell um ein Viertel seines Grundgehaltes. Anders verhält es sich bei Linksverteidiger Ulisses Garcia. Der Schweizer, der sich in der vergangenen Saison wieder in den Kader zauberte, hat dieses Jahr einen schweren Stand. An Augustinsson kommt er nicht vorbei, doch er hat Stammplatz-Potenzial. Das wissen beide Seiten und so beschäftigt sich Garcia mit einem Wechsel.
Ebenso ist Marc-Oliver Kempf noch lange nicht sicher einzuplanen, denn englische Vereine und andere Spitzenteams jagen den deutschen Innenverteidiger. War er letzte Saison nur zweite Wahl hinter Gouweleeuw hat er sich nun neben Stammkraft Veljkovic gespielt - und damit auch das Interesse anderer Teams wieder geweckt!
Ebenso fraglich sind aktuell die Personalien von Mohamed Elyounoussi und Aron Jóhannsson. Der Norweger kann sich auf dem Flügel nicht gegen die Konkurrenz durchsetzen, schielt mit einem Auge schon auf den Transfermarkt. Werder scheint nicht abgeneigt, hat man doch nun einiges mehr an Möglichkeiten um einen Ersatz zu besorgen. Komplizierter erscheint die Situation bei Aron Jóhannsson. Der mittlerweile 29-Jährige US-Amerikaner ist in der Form seines Lebens und hat sich nun wieder gegen Johannes Eggestein durchgesetzt. Er gilt als einer der Lieblingsspieler von Alexander Nouri, doch sein Berater dementierte eine Einigung über eine vorzeitige Vertragsverlängerung. Zudem kamen Spekulationen in den Medien auf, der Angreifer beschäftige sich mit einem Angebot von West Ham.
Die Liste der potenziellen Abgänge ist also lang, doch auch die der Neuzugänge. Laut Baumann befinden sich achtzig bis hundert Spielerakten auf seinem Schreibtisch. An Optionen mangelt es den Bremern also nicht, vor allem, da der finanzielle Spielraum mittlerweile größer ist. Durch die Champions-League-Einnahmen kann man sich weiter aus dem Fenster lehnen, auch durch den Transferüberschuss der letzten Jahre. So sind Summen im zweistelligen Millionenbereich nicht mehr unvorstellbar. Noch immer ist Marko Marin mit etwas mehr als 8.000.000 € der Rekordtransfer. Anders als früher ist Baumann aber spendabler, findet eine Mischung zwischen Schnäppchen und Großzügigkeit. Man will nicht wieder den Fehler machen wie vor einigen Jahren, für Qualität auch mal tiefer in die Tasche greifen.
Und so kommen auch gleich Namen wie Markus Henriksen [TSG 1899 Hoffenheim] und Konstantinos Fortounis [Olympiakos Piräus] ins Gespräch. Beide haben eine enorme Entwicklung hinter sich und stehen schon seit Jahren auf dem Notizblock der Bremer. Doch vor allem an der Ablösesumme dürfte ein Transfer scheitern, denn jeden Preis will man nicht zahlen. Aus diesem Grund soll es auch bei Vladimir Darida haken Hertha fordert dreißig Millionen Euro für den Tschechen.
In der Innenverteidigung kommt einer der Wunschkandidaten auch aus der Hauptstadt: Niklas Stark! Der 24-Jährige ist Stammspieler und mittlerweile enorm gereift, auch ihn kontaktierte man bereits mehrfach. Doch wie so oft könnte der Preis das Problem werden, sein Marktwert beträgt 14,0 Mio. Euro. Mit Caleta-Car von Salzburg gäbe es einen Innenverteidiger im Sommer ablösefrei, doch die Gespräche sollen im Sand verlaufen sein.
Weiterhin wird Werder mit einigen Talenten in Verbindung gebracht. So handelte es sich beispielsweise um die Genk-Fraktion Schrijvers und Ndidi. Zumindest bei dem Belgier dementierte man den Kontakt, Ndidi kommt wohl erst, wenn Schwegler aufhört, denn als Nachfolger ist Zakaria eingeplant. Eine Ablösesumme bewegt sich aktuell bei neun Millionen Euro, sollte Zakaria nicht gleich wieder wechseln, ist ein Transfer ausgeschlossen. Nicht ausgeschlossen ist der Garcia-Abgang, dort soll aktuell Maximilian Mittelstädt erste Wahl sein, vor Stafylidis. Der junge Herthaner hat sich mittlerweile mehr Spielanteile in der Berliner Elf erarbeitet und könnte hinter Augustinsson noch weiter reifen.
Lesezeichen