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Gegen RB Leipzig rotierte Nouri wegen der hohen Belastung, musste aber auch im Tor wechseln. Jaroslav Drobny ging angeschlagen aus dem Abschlusstraining raus und so stand Zetterer im Kasten. Nach nur elf Minuten dann aber der Schock: Yussuf Poulsen geht übermotiviert in den Zweikampf gegen Bartels, der sich dabei folgenschwer verletzt und durch Max Kruse ersetzt werden musste. Doch das harte Spiel der Leipziger hatte nochmal Folgen. Ausgerechnet Max Kruse erwischte es und musste noch vor der Pause raus, Dafür kam Niklas Moisander, Veljkovic rutschte auf die Sechs, Thy ging nach außen und Eggestein in die Spitze. Werder versuchte nun irgendwie das Spiel zu überstehen, doch zwanzig Minuten vor dem Ende schaffte es Marcel Sabitzer die Führung zu erzielen für die Bullen. Leipzig foulte nun noch mehr als vorher und zerstörte das Werder-Spiel komplett. Zum Glück ohne weitere Verletzte. Kruse und Bartels dagegen erwischte es am Knöchel, werden jeweils vier Wochen fehlen.
Auch zwei Tage später gegen Eintracht Frankfurt ging es wieder an den Rand der Personalnot. So kam auch Justin Eilers zu einem Einsatz, auf der Bank saß Marnon Busch. Ein Sieg sollte her und so begann man offensiv und holte durch Tim Leibold nach acht Minuten einen Strafstoß heraus. Aron Jóhannsson trat an und scheiterte am Bald-Bremer Hradecky. Defensiv hatte Werder nichts zu tun, doch vorne hatte man einige Probleme. Die Spieler schoben nur langsam nach, wenig Tempo im Spiel und viele Unkonzentriertheiten. Man hatte das Gefühl, als würde die Mannschaft auf dem Zahnfleisch gehen. Zu Beginn der zweiten Hälfte erarbeitete sich Werder einige Möglichkeiten, doch man scheiterte immer wieder am überragenden Hradecky. Nouri brachte Thy und der schloss in der Nachspielzeit ab, traf den Innenpfosten und das Tor; Werders verdienter Lucky-Punch! "Man merkt, dass wir offensiv gerade an unsere Grenzen gehen, das macht es viel schwerer. Dabei haben wir kaum englische Wochen, daran müssen wir arbeiten", so Nouri.
Mainz hieß der nächste Gegner im Weserstadion und die mussten zunächst in der Defensive aufpassen. Nach einem schnellen Angriff kam Ludwig Augustinsson zum Abschluss, doch der Schwede scheiterte am rechten Pfosten. Die 05er machten es kurz darauf nach und scheiterten ebenfalls am Aluminium. Beiden fiel danach relativ wenig ein, vor allem im letzten Drittel Gefahr zu erzeugen. Quasi mit dem Pausenpfiff setzte sich dann Jóhannsson gegen Stefan Bell durch und schob gegen Lössl zum 1:0 ein. Die Mainzer kamen auch im zweiten Durchgang nicht zu vielen Chancen, doch dann tauchte Malli frei vor dem Tor auf. Seinen Schuss blockte aber Ludwig Augustinsson mit einer spektakulären Grätsche. Und nur wenig später fanden die Gäste doch einen Weg: Flanke Jairo und in der Mitte köpfte Danny Latza das Leder ins Tor. Es war gleichzeitig der Endstand, denn Werder schaffte es nicht mehr gefährlich zum Abschluss zu kommen und so gibt es das nächste enttäuschende Spiel.
Fünf Punkte steht der VfL noch vor Werder, doch damit auch genau auf dem letzten Platz für die europäischen Spiele. Am Samstag übernahm den Borussia Mönchengladbach und so kann Werder mit einem Sieg auf drei Zähler verkürzen. Dafür brauchte man vor allem ein Tor und Aron Jóhannsson besorgte es nach einem Konter in der achten Spielminute mit einem Schuss in den Winkel. Für Timo Horn gab es keinerlei Zeit zu reagieren. Doch im direkten Gegenzug lieferten sich Leibold und Gehrhardt einen normalen Zweikampf im Sechzehner, doch überraschenderweise gab er einen Strafstoß für die Wölfe. Jaroslav Drobny kam noch an den Ball, doch Mario Gomez blieb am Ende der Sieger und glich in der elften Spielminute wieder aus. Das Spiel war danach mal wieder kein Leckerbissen und mal wieder verspielte Werder die Punkte. In der 84. Spielminute traf Mario Gomez zum 2:1 und zerstörte damit wohl endgültig Werders Träume von Europa.
Florian Kainz enttäuschte gegen Wolfsburg mal wieder auf ganzer Linie und wurde so aus dem Kader für das Spiel gestrichen. Auch seine Werder-Zukunft steht auf dem Spiel, so wie auch bei Max Kruse. So spielte auch Lennart Thy von Beginn an und Gnabry sollte später für Wirbel sorgen. Wie so häufig in dieser Rückrunde war das Spiel nicht gerade ereignisreich und so ging es ohne Tore in die Pause. Direkt danach aber wieder einmal ein dicker Patzer in der Hintermannschaft und damit das 0:1 durch Skjelbred. Nouri brachte Gnabry, doch zunächst brachte das keine Besserung. Dann aber setzte er sich gegen Diaby, Weiser und Stark durch, legte quer und Marc-Oliver Kempf glich zehn Minuten vor Schluss aus. Doch Werder ist Werder und so kassierte man noch einmal ein Gegentor und verlor mal wieder. Nach dem Spiel sagte Baumann: "Wir sind im Groben zufrieden mit der Saison. Die Abwehr ist statistisch gesehen besser geworden und wir haben nichts mit dem Abstieg zu tun. Dennoch werden wir schauen, wie wir unsere spielerische Schwäche in der kommenden Saison verbessern können. Da werden wir jede Personalie hinterfragen, das System hinterfragen. Auch uns hinterfragen. Es wird sich auf jeden Fall etwas ändern. Und ich kann versprechen: Zum Positiven!" Für die restliche Saison muss Werder Bremen aber auf Aron Jóhannsson verzichten, welcher nach einem Trainingszweikampf rund drei Wochen ausfallen wird.
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