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Kurz vor dem Ende des Augusts, startet auch die Bundesliga wieder in eine neue Spielzeit. Für Werder ging es zunächst nach Hoffenheim. Nouri setzt dabei auf die Spieler, die in der Vorbereitung am meisten überzeugen konnten. Zwei davon waren Leibold und Petsos, beide sorgten auch gleich für den ersten gefährlichen Angriff. Leibold schickt den Griechen, der sich gegen Schär durchsetzt und abschließt, doch Oliver Baumann pariert glänzend. Kurz darauf zeigt sich auch Hoffenheim in der gegnerischen Gefahrenzone, doch Ludwig Augustinsson grätscht im letzten Moment den Ball vom Fuße Zubers. Kurz darauf spielten die Blauen mit Kramaric ihre Sturmspitze in hervorragender Position frei, doch Drobny parierte den Schuss aus elf Metern mit dem Fuß. Nun war Werder wieder dran und scheiterte ebenfalls aus einer guten Position am Torhüter, diesmal durch Delaney. Das Spiel lebte durch hohes Tempo und Werder übernahm zunächst die Spielkontrolle, doch ohne etwas Zählbares mitzunehmen. So kam Hoffenheim wieder besser ins Spiel und die letzten zehn Minuten waren dann eher mau im ersten Durchgang. Der zweite Spielabschnitt begann dann mit einer Großchance für Werder, doch eine Flanke von Leibold köpfte Robert Bauer aus kurzer Distanz genau auf Baumann, der dadurch parieren konnte. Nach einer Stunde brachte Nouri für die schon völlig ausgepumpten Grillitsch und Kainz mit Junuzovic und Gnabry frische Kräfte. Nicht dabei war Max Kruse, der es nichtmal in den Kader schaffte. Und Konditionstraining wird bei Werder wohl auch nicht großgeschrieben. Die beiden belebten das Spiel noch einmal und brachten Werder zu guten Chancen, doch am Ende hielt Baumann seinen Kasten sauber und rettete der TSG einen Punkt.
Nach dem torlosen Auftakt ging es zur Borussia nach Mönchengladbach. Die Fohlen holten Nyland aus Ingolstadt und der zeigte gegen den FC Bayern im ersten Saisonspiel eine bärenstarke Leistung. Bei Werder überzeugten vor allem Leibold und Augustinsson, beide waren auch diesmal für die erste gefährliche Aktion zuständig. Leibold schickt den Schweden und dessen Flanke nimmt Grillitsch direkt, setzt den Schuss aber zu hoch an. Werder kontrollierte den Ball in der ersten Phase des Spiels und ließ die Fohlen zu keinen Chancen kommen. Dann aber musste Grillitsch verletzungsbedingt vom Feld, dafür kam Junuzovic. Danach waren die Borussen kurz im Spiel, doch Werder riss relativ schnell das Heft wieder an sich und sorgte für den letzten Aufreger, doch Nyland parierte mit einer tollen Flugeinlage gegen Thanos Petsos. Eine Ecke brachte dann aber Mönchengladbach in Front. Fünf Minuten nach der Pause legte Hahn mit der Brust ab und ausgerechnet Vestergaard schob komplett ohne Bedrängnis ein. Nun wurde M’gladbach stärker und kombinierte sich durch, Raffael erhöhte direkt auf 2:0. Bei Werder lief danach lange Zeit nichts mehr, erst kurz vor dem Ende kam man zurück. Nachdem aber auch Leibold im direkten Duell an Nyland scheiterte, war die Sache gelaufen. Werder holt damit einen Punkt aus den ersten beiden Dienstreisen, nun geht es in das erste Heimspiel.
Der erste Auftritt vor heimischem Publikum, ohne Florian Grillitsch, der vier Wochen fehlen wird. Man will das Weserstadion wieder zu einer Festung machen, der Anfang soll heute gegen Stuttgart gelingen. Sofort war Zug im Spiel und Stuttgart legte zuerst los: Mané flankt in die Mitte, Maxim ist da und scheitert aus kurzer Distanz am Pfosten. Im direkten Gegenzug hebt Jóhannsson den Ball diagonal zu Leibold, doch dessen Versuch parierte Langerak glänzend. Dann aber ein negativer Höhepunkt: Augustinsson grätscht auf den zulaufenden Mané, der Flügelspieler hebt ab und entgeht gerade so einem Kontakt. Das hätte schlimm enden können, da wäre wohl eine Verletzung garantiert gewesen. Zwanzig Minuten rum und Augustinsson kombiniert sich mit Leibold nach vorne, schließt selber ab, doch Langerak ist erneut zur Stelle. Dann aber endlich der Treffer: Jóhannsson sieht Junuzovic und der Schlenzer vom Österreicher aus der zweiten Reihe findet den Weg in das Tor. Ein Traumtor zur Führung und danach ging es direkt zur Bank zu seinem Kumpel Gebre Selassie, der bislang nur zuschauen darf. Die Partie beruhigte sich nun etwas und Werder übernahm die Kontrolle. Eine Stunde war rum und Werder konterte im eigenen Stadion. Gnabry mit einer Körpertäuschung, der Pass zu Jóhannsson und dessen vergebene Chance verwertet Thanos Petsos im Nachsetzen zum 2:0! Doch Werders Abwehr mal wieder mit einem Aussetzer und so kamen die Schwaben im direkten Gegenangriff wieder zum Anschlusstreffer durch Terodde. Werder blieb aber cool und sorgte mit einem weiteren Konter für die Entscheidung. Gnabry zu Jóhannsson, der noch einmal weiter zu Leibold und dessen Schuss konnte gar nicht mehr danebengehen. Werder siegt und erzielt die ersten drei Saisontore. Ein gelungener Tag für die Norddeutschen.
Beim Gastspiel in Berlin änderte Nouri die Mannschaft auf mehreren Positionen, gab einigen eine Verschnaufpause. Doch zunächst waren die Hausherren am Drücker und mit einem Schuss aus der Drehung brachte Abdoulay Diaby die Berliner in Front. Gespielt waren da gerade einmal viereinhalb Minuten. Kurz darauf drückte Werder und kam unter anderem durch Thy zu einer guten Chance und mehreren Eckbällen. Doch Werder schaffte es nicht auch nur annähernd Gefahr auszustrahlen und die gut geordnete Hertha-Defensive in Bedrängnis zu bringen. Nach der Pause aber endlich der erste zu Ende gebrachte Angriff. Einwurf an der Mittellinie, Bartels in den Lauf von Delaney, der zu Thy und der noch einmal weiter zu Maximilian Eggestein, der nun im direkten Duell gegen Kraft die Nerven behielt und ausgleichen konnte! Nouri brachte nun Kleinheisler und Kruse für Eggestein und Kainz. Der Ungar durfte gleich einen Freistoß in den Sechzehner bringen und machte das stark, doch Bartels‘ Kopfabnahme landete genau in den Armen von Thomas Kraft. Werder bestimmte nun die Partie, machte aber zu wenig. So war man einmal unachtsam und Julian Schieber traf aus der zweiten Reihe mit einem strammen Schuss in den Winkel. Werder kam nicht mehr zurück und zeigte den mit Abstand schlechtesten Auftritt der noch jungen Saison. Es wirkte als wäre es vorherbestimmt gewesen, dass man heute nichts mitnimmt, doch solche Tage gibt es.
Gegen Augsburg wollte man eine Reaktion zeigen und zu Hause drei Punkte holen. Direkt im ersten Angriff gelang auch das Tor. Junuzovic steckt durch auf Leibold, der scheitert an Larsen, doch Jóhannsson ist vor den Verteidigern am Ball und staubt zum 1:0 ab. Doch Werder war wieder Werder und kassierte direkt den Ausgleich, gespielt waren fünf Minuten. Werder ist eben auch Werder und so schlug man erneut zu. Junuzovic dreht in die Mitte, der Gegner grätscht und Junuzovic springt drüber, deshalb rollt der Ball zu Robert Bauer und der trifft mit einem Schuss in die rechte untere Ecke. Werder spielte stark auf und schnürte Augsburg hinten rein, doch Larsen parierte überragend, wie Peter Schmeichel in seinen besten Tagen. So blieb Augsburg immer noch in Schlagdistanz, doch das änderte sich nach der Halbzeitpause. Gnabry dribbelt auf die Grundlinie und spielt scharf zurück. Junuzovic ist da und knallt das Leder genau unter den Querbalken – 3:1. Endlich zeigte Serge Gnabry einmal seine Qualität, was er bislang viel zu selten tat. Anstatt nun Ruhe zu haben ist Werders Defensive aber wieder in Höchstform und so verkürzte Augsburgs Usami wieder auf 3:2. Am Ende reichte es. Werder überzeugt noch nicht, auch nicht die Hoffnungsträger wie Kruse oder Gnabry. Doch durch die Heimergebnisse steht zumindest ein solider und positiver Saisonstart zu Buche.
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