Zunehmend genervt reagiert Trainer Damir Canadi auf die Nachfragen zum Thema Saisonziele. Die Ziele seien vor der Saison klar formuliert worden ist stets die Antwort des Österrreichers. Ein Platz im Mittelfeld der Bundesliga zu belegen und im DFB-Pokal und in der Europa-League eine gute Rolle zu spielen. All dies sei zu 100% erfüllt ist die Meinung des Übungsleiters.
Ganz anders ist da die Meinung im Vorstand. Während sich Sportdirektor Thomas Linke hinter den Trainer und die Mannschaft stellt hagelt es von weiter oben Kritik. Für Präsident Peter Jackwerth und große Teile des Aufsichtsrates, gespickt mit vielen Audi-Vorstandsmitgliedern, ist dieses Saison ein Rückschritt und die vom Trainer formulierten Saisonziele überhaupt nicht deckungsgleich mit den eigenen gestiegenen Ansprüchen in Ingolstadt.
Finanzielle Mittel nicht erfolgreich genutzt
Grade die 50 Millionen Einnahmen durch den Verkauf von Fabian Schneider wurden ,nach Meinung der Führungsetage, nicht gut genug wieder in die Mannschaft investiert. Linke und Canadi investierten sehr vorsichtig und gaben das Geld für junge, formbare Bundesligispieler aus, statt große Stars mit dem neuen Geld nach Ingolstadt zu locken. Im Nachhinen vielleicht ein Fehler, denn Ingolstadt steckte lange Zeit der Saison im Abstiegskampf und konnte auch auf europäischer Bühne nicht überzeugen. Der fehlende Mut "große Namen" nach ngolstadt zu holen war der Führungsetage schon die ganze Saison üner ein Dorn im Auge. Auch die Zielformulierung "Tabellenmittelfeld" stieß der Führung sauer auf. Man wollte den Schwung durch die Europa-League lieber nutzen um sich dauerhaft in diesen Ebenen zu etablieren. Von Dreifachbelastung wollte scheinbar niemand etwas wissen.
Chance auf Europa in Bremen verspielt
Lange Zeit hielt sich die Führungsetage mit öffentlicher Kritik zurück, doch die Niederlage im DFB-Pokal-Halbfinale in Bremen zerstörte auch die letzten Träume einer Europa-League-Teilnahme im nächsten Jahr und lockte die Kritiker hervor. Grade der Umstand, dass Zweitligist VFL Bochum bereits als Finalgegner feststand machte die Niederlage an der Weser umso bitterer. Leichtfertig wurde die Chance Ingolstadt in Europa zu etablieren vergeben.
Mannschaft spielt am Limit
Die Meinung Canadis ist hingegen eine völlig andere: Die Mannschaft spielte in der letzten Saison am absoluten Limit. Pokalsieg und Europacupteilnahme dürfe man in Ingolstadt nicht als selbstverständlich betrachten, da die großen sechs der Liga meilenweit voraus sind. Daran würden auch Transfereinnahmen nichts ändern. Es sei klar gewesen, dass die Saison schwer werden könnte. Das Pokalaus sei natürlich ärgerlich, aber es wäre halt im Bereich des Möglichen in Bremen verlieren zu können. Im dritten Jahr nach dem Aufstieg ist die Erwartungshaltung der Führung für Canadi zu hoch. Er habe nicht das Gefühl, dass diese Haltung von Trainerstab, Mannschaft und Fans geteilt wird.
Der Zwist zwischen Anspruchshaltung und Ist-Zustand könnte für den Verein zur Zerreissprobe werden. Ist der Vorstand tatsächlich der Meinung, dass ein anderer Trainer den FCI weiter nach oben führen könnte, dürfte es für Damir Canadi, trotz aller Verdienste um den Verein, bald eng werden. Auf der anderen Seite muss der Verein aufpassen den Trainer durch verschobenes Anspruchsdenken nicht zur Flucht zu verleiten. Das Verhältnis ist in jedem Falle angespannt und rückt eine eigentlich großartige Entwicklung in Ingolstadt dieser Tage in den Schatten ...
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