Wie oft sich Thomas Linke für diesen Transfer wohl schon selbst beglückwünscht hat? Olarenwayu "Larry" Kayode (26) kam im Winter 2017 für rund 3.000.000€ von Austria Wien und behob nicht nur das Sturmproblem des FCI, sondern ballerte sich innerhalb von nur einem Jahr in die Notizblöcke der Scouts großer Vereine. 24 Tore in 32 Pflichtspielen - und das bei einem Verein, der nicht grade auf Teufel komm raus Offensivfussball spielen lässt.
Dabei ist Kayode eher ein Spätstarter. Er kam mit 19 Jahren nach Europa. Per Leihe vom ASEC Mimosas (Elfenbeinküste) zum FC Luzern. Dann spielte er ein Jahr lang in seiner Heimat beim FC Heartland, ehe es nach Israel zu Macabi Netanya ging. Netanya kaufte Kayode und er spielte bis 2015/16 dort. Dann kam der Wendepunkt in Kayodes Karriere. Austria Wien verpflichtete den Nigerianer für 350.000€ und Kayode erzielte für die Österreicher 27 Tore in 70 Pflichtspielen. Davon 5 in der Europa-League. Das Interesse des FC Ingolstadt war geweckt.
Im Winter 2017 lag der FCI in der zweiten Liga auf einem Aufstiegsplatz, doch grade mit der Offensivleistung war man nicht zufrieden. Man schaffte es Kayode für 3.000.00€ und damit deutlich über Marktwert zu den Schanzern zu locken. Ein Transfer, für den Linke viel Kritik einstecken musste. Man gab im Tausch schließlich auch noch Joel Pohjanpalo nach Wien ab und hatte mit Artur Sobiech, Martin Pusic, Moritz Hartmann und Bruno Petkovic reichlich Personal, das auf eine Chance wartete.
Was folgte ist eine absolute Erfolgsgeschichte, die sich wohl weder Kayode, noch der FCI so erträumt hätten. Aber wo Erfolg ist, da sind auch diejenigen, die den Erfolg für sich verbuchen wollen. Längst geben sich die Scouts der Bundesliga, aber auch der internationalen Topligen, im Audi-Sport-Park die Klinke in die Hand. Kayodes Vertrag endet 2020 und man würde lieber heute als morgen mit dem Nigerianer verlängern. Doch das wird anhand seiner unglaublichen Entwicklung unheimlich schwer werden. Zwar schwärmt Kayode vom FCI und ist tief dankbar für die Chance "Bundesliga spielen zu dürfen", aber eine Vertragsverlängerung, zumindest ohne Ausstiegsklausel, scheint so wahrscheinlich wie eine Meisterschaft für Bayern München in diesem Jahr. |
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