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  1. AW: Sorin Alin Tătăruşanu - Vielversprechendes Talent oder Balotelli 2.0?

    #571
    Legende Avatar von Edouard1990
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    'Er atmet, John, gib mir mal die Taschenlampe!'
    Ganz leicht spürte ich, wie an mir gedrückt, geklatscht und gezupft wurde und mich plötzlich ein grelles Licht in den Augen blendete. Ich blinzelte mit den Augen, was ich besser hätte sein lassen, denn mit einem stechenden Schmerz im Kopf und einem bleibenden Gehörschaden durch die Geräusche rundherum, die ich wohl fünf Mal so laut wahrnahm, als sie waren, war ich wohl wieder wach. Ich versuchte für eine Sekunde die letzten Bilder davor wieder zu bekommen, aber außer schwarz war da nichts. Ich versuchte mich zu orientieren, wo ich war und was passiert war, aber alles was ich rausbracht, was eine Mischung aus einem 'Wull' und 'Lööö' bevor ich mich übergab.
    'John, Tuch, schnell, legt ihn auf die Seite, nicht dass er uns an seiner eigenen Kotze erstickt!'
    Ich versuchte erneut, mich zu orientieren, wo ich war, doch war der Versuch nur von kurzer Dauer, bis ich erneut das Bewusstsein verlor. Im Nebel vernahm ich nur noch, dass immer wieder der Name John gerufen wurde und eine Frauenstimme aller Art Gegenstände verlangte.

    Nach einer mir unbekannten Zeitspanne kam ich wieder zu Bewusstsein, blinzelte kurz auf und wollte mich erneut melden, bekam jedoch erneut nicht mehr als ein 'Wull' und 'Lööö' gefolgt von erneutem Übergeben heraus. Schneller wie ein Gepard war ein junger Mann, der Will Smith erschreckend ähnlich sah, aufgesprungen und hielt mir eine Art Schüssel neben den Mund, in der mein Erbrochenes aufgefangen wurde.
    'Die tun aber wirklich alles, um später nicht aufwaschen zu müssen!' dachte ich mir, doch da ich immer noch keine Ahnung hatte, wo ich war, versuchte ich es ein weiteres mal, deutete aber dem Will Smith Doppelgänger, dass ich ein Blatt Papier und Stift haben wollte, der Versuch zu sprechen, schien mir ein zu großes Risiko.
    Ich kritzelte etwas auf den Block und wollte ihm den Block gerade zeigen, als er mir aus der Hand glitt, die Schüssel mit dem Erbrochenen mitriss und mit einem metallischem Klirren auf dem Boden aufschlug. Schnell hob der Doppelgänger von Will Smith den Block auf, der nicht allzu viel abbekommen hatte und betrachtete meine Worte. Mit ratlosem Blick musterte er mich, hielt mir den Block vor die Augen, doch alles was ich sehen konnte, waren ein weißes Blatt und schwarze Umrisse, die sich immer wieder bewegten und heftig rotierten. Da das mit dem Schreiben auch nicht funktionierte, versuchte ich es erneut mit Sprechen, lallte leise: 'Wull bbbüüünn eeicc...' und übergab mich ein weiteres Mal.


    Nun schien es auch dem Will Smith Doppelgänger zu viel zu sein, er stellte sich mir als Steven vor, meinte zwar zuerst scherzhaft, dass ich der Sprache nach zu urteilen entweder Franzose war, oder der Schrift nach zu urteilen Araber oder Chinese, oder eine Mischung von beidem, doch als er sah, dass mir nicht nach Scherzen zumute war, schilderte er mir, dass ich total betrunken und bewusstlos aufgesammelt wurde, in eine Notaufnahmestelle in Manchester gebracht wurde und man mich nach der ersten Diagnose in die Entzugsklinik nebenan überstellt hatte, wo ich nun vermutlich auch war. Ich lauschte den Worten von Steven, auch wenn ich nur 10% davon mitbekam, was er sagte, immerhin wusste ich aber nun zumindest, dass ich nach wie vor lebte und nicht im Himmel von Will Smith heimgesucht wurde. Kurze Zeit später wurde Steven, der mit gut zuredete und über sein Leben monologisierte abrupt unterbrochen und mein Bett wurde unsanft entsperrt und weggeschoben. Zwei kräftige Typen packten mich und zogen mir meine angekotzten Sachen aus und steckten mich in Windeln und einen hässlichen weißen Anzug. Dann wurde ich erneut auf die Seite gelegt und mit mehreren Gurten an das Bett geschnallt, da war mir die Situation mit Aufpasser Steven doch deutlich lieber. Ich wollte schreien und mich beschweren, aber ich schaffte es nicht, auf mich aufmerksam zu machen.

    Wieder eine unbekannte Zeit später war ich wieder wach und öffnete erneut die Augen. Ich spürte, wie ich gepackt wurde, man mir eine kleine Flasche kaltes Wasser ins Gesicht spritzte und immer wieder auf die Wange oder Schulter klopfte.
    'Hallo, hören sie mich, sind sie wach?' sprach mich eine weibliche Stimme an.
    Ich hatte die Augen offen und blickte mit bösem Blick durch den Raum, die Antwort auf diese Frage erübrigte sich meiner Meinung nach, dennoch nickte ich kurz, nachdem ich erneut abgeklopft wurde und dieselbe Frage erneut gestellt bekam.
    'Sehr schön, wir schnallen sie jetzt ab, weil wir das Bett brauchen, sie kommen zur Ausnüchterung in einen Raum mit Gummiwänden, sollte etwas sein, wird John', sie deutete auf einen schmächtigen rothaarigen jungen Mann neben ihr, 'sofort zur Hilfe da sein, haben sie mich verstanden!'
    Ich nickte erneut, bevor ich von den zwei Männer gepackt wurde und auf den Boden gesetzt wurde, was jedoch nicht so klappte, wie sie wollten, denn ich kippte sofort um. Sie drehten mich erneut, damit ich nicht auf dem Rücken lag und legten mir einen dicken Polster hinter den Rücken, der verhindern sollte, dass ich zurück kippte. Ich blickte mich, nachdem die Türe geschlossen wurde, kurz um und sah neben mir einen weiteren Mann halb sitzend, halb liegend auf dem Boden.

    'aaa..aa.aalllllooooo!' grölte ich, während ich meinen Zimmergenossen immer wieder mit dem Zeigefinger anstubste.
    Um mich herum drehte sich alles, die Türschnallen sprachen mit mir und selbst wenn ich wollte, aufstehen war einfach nicht möglich, sofort zog mich die Schwerkraft, die ich in diesem Moment als stärkeren Gegner als Griezmann empfand, in Richtung Boden.
    'aaaa.aaaa..aallllllooooooo, hilf mir doch auf, ich bin ein Star! Ich spiele bei Manchester United.'
    Was an diesen Worten aufgrund meiner derzeitigen Situation so perplex war, als dass ich mit rund 3 Promille in einem Raum, der einer Gummizelle glich zur Ausnüchterung lag und Windeln anhatte, brachte mich erneut zum Lachen.
    Mein Zimmergenosse, der in etwa demselben Zustand war, vermutlich eine Überdosis erwischt hatte, sprach mich an und lallte: 'Du bist lustig, du bist so rund und deine Augen sind sooooooooo kleeeeiiin. Ich spiele auch bei Manchester United!'
    Ich sah ihn an, konnte zwar keine konkreten Umrisse erkennen, lachte aber los und sagte laut 'Bastiaaaaaaaannnnn?!' zu ihm. Er lachte auch, obwohl er, wie ich später erfuhr Scott hieß und mit Fußball kaum etwas zu tun hatte. Ich versuchte so zu tun, als würde ich auf einen Eckball warten, wollte gerade auf meinen Knien aufspringen, doch ich landete lediglich auf meiner Nase. Mein Zimmergenosse jubelte und wir kugelten uns vor lachen.


    Die folgende Nacht war die schlimmste in meinem Leben. Ich musste mich alle 5 Minuten übergeben, hatte zudem starke Kopfschmerzen und den schlimmsten Traum meines Lebens. Ich sah mich selbst in 5 Jahren, ich hatte stark zugenommen und bejubelte mit meinem Personal-Trainer Adebayo Akinfenwa den Schwergewichtstitel nach einem Punktesieg über Tim Wiese. Solange ich denken konnte, war der Fußball ein Teil meines Lebens, die Zeit in Manchester hatte aber tiefen Schaden hinterlassen. Auch wenn ich ihm nichts vorwerfen konnte und einsehen musste, dass er einfach der komplettere Fußballer war, ließ es mich nicht davon abbringen, Griezmann's Gesicht von meiner Dartscheibe zu nehmen. Dass ich hier noch immer festsaß war nach den Vorfällen von gestern einfach peinlich, die Betreuer lachten hinter meinem Rücken über mich und behandelten mich wie ein Kleinkind, das nicht wusste, was es wollte. Ich meine, was ist an den Worten 'her mit dem Wodka' so schwer zu verstehen? Ich war nie richtig vorbereitet worden auf ein Leben im Schatten des Fußballs, die ständige Enttäuschung, nicht spielen zu können nagte sich tief in meine Seele und knabberte an meinem Selbstvertrauen, wie die Ratte in meinem Raum, die ich mit einem herzhaften Tritt wegkickte. Es war schrecklich hier, abends, wenn das Licht ausging hörte man das Schluchzen der sensiblen Personen, das Schreien der Aufgebrachten, zu denen ich mich auch zählte, auch wenn ich schweigend litt und meine Wut versuchte, bestmöglich zu unterdrücken und dann gab es noch eine kleine Kategorie von chronisch Verrückten, die immer und immer wieder dieselben Silben brabbelten, meist ergaben sie so viel Sinn, wie wenn man den Text eines Jodlers in Google-Translate auf rumänisch übersetzen lässt.

    Mein Blick wanderten durch das, nennen wir es Zimmer, ein Wort dafür zu finden würde mir noch den letzten Nerv kosten, glitt von den kahlen und weißgrauen Wänden über ein Bett, was diese Bezeichnung nicht verdient hätte zu meinem Kasten, wo ich meine Besitztümer drinnen hatte. Die rechte Tür hing nur noch an einem Schanier lose zur Seite hinab und auch wenn sie uns kein Messer oder anderen spitzen Gegenstand tragen ließen, weil man sich damit ja umbringen könnte, schwand der Gedanke, dass ich womöglich davor stehen würde, wenn die lose Befestigung der Türe nachgab von Stunde zu Stunde. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und griff in das oberste Fach, ertastete mein Portemonnaie und setzte mich damit auf die Bettkante. Unter dem folgenden Geräusch, dass sich anhörte wie wenn man einem Schnarchenden einen herzhaften Check mit dem Ellenbogen gibt, öffnete ich die ausklappbare linke Seite und holte ein Foto heraus. Es zeigte mich mit Ioana und den beiden Kleinen, ich lachte und war glücklich, ich wusste nicht genau, wann das Foto entstanden ist, aber es war zu meiner Zeit in Dortmund, als die Welt noch in Ordnung war und ich an Manchester nur denken musste, als ich gefragt wurde, was ich nach dem Sommer denn machen würde. Diese Frage wurde mir von Mal zu Mal und je näher es Richtung Sommer ging unangenehmer, schließlich war die Zeit in Dortmund die schönste meines Lebens. Mit traurigem Blick senkte ich meinen Kopf, mein Finger glitt über Ioana's Lächeln, dass ich momentan nicht, und im schlimmsten Fall sogar nie wieder sehen würde, ob sie mir das alles je verzeihen könnte? Ich grübelte noch ein paar Minuten über die Wochen nach meiner Rückkehr nach Manchester, unseren gemeinsamen Urlaub auf Fidschi, was alles passierte, die Hochzeit und die intensiven Flitterwochen, wo wir vorallem über unser Hotelzimmer nur gutes sagen konnten. Danach kam aber nicht die schönste Zeit des Lebens, sondern eine Phase, die sich anfühlte, wie ein Flugzeugabsturz, es ging rasant bergab und auch wenn ich überlebt habe, was nach der Menge Alkohol nicht selbstverständlich ist, fühlte ich mich innerlich tot. Ich seufzte kurz und spürte, kurz nachdem das Licht ausgemacht wurde, wie eine Träne meine Wange hinab lief und auf das Foto tropfte, dass ich nach wie vor in meiner Hand hielt.


    Quellen: Will Smith Doppelgänger, Raum


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    Geändert von Edouard1990 (19.01.2021 um 03:27 Uhr)
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  2. AW: Sorin Alin Tătăruşanu - Vielversprechendes Talent oder Balotelli 2.0?

    #572
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    Ja sehr geil das es mit Sorin weitergeht. Freut mich mega.
    Auch der erste neue Teil war mega.
    Als Liga für einen Neuanfang würde mir etwas exotisches gefallen. Mexiko oder auch evtl Amerika wären cool. Oder ganz klassisch das kalte Skandinavien.

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  3. AW: Sorin Alin Tătăruşanu - Vielversprechendes Talent oder Balotelli 2.0?

    #573
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    ich habe mal grob deinen 1. bericht überflogen um mir ein bild zuverschaffen um was es hier eigentlich geht.ich muss gestehen, das ist sehr viel textdein neuer bericht gefällt mir sehr gut,textlich ist das echt genial verfasst, es macht spaß es zu lesen.ich bin gespannt was nachdem tiefen fall noch so passieren wird.meistens ist ja dann die karriere für die spieler beendet und man hört nie wieder was von dem spieler oder er geht ins dschungelcamp, weil er geld braucht aber das wäre für deine spielerstory ja schlecht wenn die karriere schon zu ende wäre.ich werde das hier weiter verfolgen und freue mich auf die nächsten berichte.

    meine vorschläge für dich: Korea, Australien oder wie realhsver schon vorgeschlagen hat mexiko wäre für einen neuanfang auch nicht schlecht.

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  4. AW: Sorin Alin Tătăruşanu - Vielversprechendes Talent oder Balotelli 2.0?

    #574
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    Es geht also weiter spannend wird wohin du wechseln wirst Ich finde Chile, Kolumbien oder Mexico wuerden ziemlich gut passen fuer einen Neustart.
    Der Teil war mal wieder sehr gut geschrieben.

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  5. AW: Sorin Alin Tătăruşanu - Vielversprechendes Talent oder Balotelli 2.0?

    #575
    Inaktiv Avatar von MW2020
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    Standard AW: Sorin Alin Tătăruşanu - Vielversprechendes Talent oder Balotelli 2.0?

    Er ist zurück...wie geil...ich habe darauf gehofft...weil das kannst du am besten...schon alleine dieser Teil unterstreicht diese Tatsache wieder eindeutig...cool geschrieben mit so einigen Schmankerln wieder...da die nächsten Teile auch eher auf der privaten Schiene angelegt sein werden, kommt man schnell wieder zurück ins Sorin Fieber...hoffentlich bereust du es nicht, dass du ihn so tief hast abstürzen lassen den guten Rumänen...vlt gibt es auch noch einen Weg zurück zu Ioana...die Aufgabe ist auf jedne Fall nicht schwer die du dir aufgehalst hast...aber Nashorn hat vielleicht auch einige Ideen die dir weiterhelfen können...und ich bin mir sicher, dass es Will Smith war....

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  6. AW: Sorin Alin Tătăruşanu - Vielversprechendes Talent oder Balotelli 2.0?

    #576
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    Das ist ja das geilste überhaupt!
    Weißt ja, was ich über die Idee gedacht habe und wenn wir ehrlich sind, ist es das, was du einfach am besten kannst und wo man deine Kreativität und Schreibtalent auch am besten sieht. Schon der neue Teil war Hammer, lustig (der mit dem Franzosen oder Tim Wiese, wobei ich den ja schon vom Ausblick kannte), geil geschrieben, emotional zum Schluss und wieder so konträr gleichzeitig, hätte mir nicht gedacht, dass Sorin über Ioana trauert, nach seinen ganzen Eskapaden bisher. Aber da hast du uns wieder einmal überrascht und gezeigt, dass Sorin doch eine gewisse Entwicklung genommen hat und nicht nur mehr der dumme Junge ist, der nur Blödsinn macht.
    Für den Neustart wäre wirklich was außerhalb Europa cool, weniger Korea/Australien, leider gibt es ja Japan & China nicht bei 16, das wäre mal was, daher eher Mexiko oder USA, Brasilien hat ja leider die Fake-Spieler, sonst wäre das auch cool gewesen.

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  7. AW: Sorin Alin Tătăruşanu - Vielversprechendes Talent oder Balotelli 2.0?

    #577
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    Standard AW: Sorin Alin Tătăruşanu - Vielversprechendes Talent oder Balotelli 2.0?


    'Schneller Sorin, schneller! Sonst holt er dich ein!' feuerte mich Scott an.
    Scott, ja, das war der Typ, der ich kurz nach meiner Einlieferung für Bastian Schweinsteiger hielt, mit dem ich mir nach wie vor ein Zimmer teilte. Er verstand zwar nicht viel von Fußball, kannte weder mich noch Antoine Griezmann, dafür wusste er, wie er mich auf die Palme bringen, mich jedoch dadurch zu Höchstleistungen zwingen konnte.
    'Halt die Fresse, wer könnte mich denn einholen!' sagte ich und konnte mir ein Lachen nicht verkneifen, als ich im Zimmer im Stand meine Konditionsübungen durchführte.
    Scott sprang aus dem oberen Stockbett herunter und tat so, als würde er in Zeitlupe gehen, was damit so aussah, als würde er mich überholen, dabei fummelte er sich immer wieder in die Haare, um mir zu signalisieren, wie der starke Gegenwind seine Haare zerzauste, bis er mit einem Mal alle Viere von sich gestreckt am Boden landete.
    'Ups', meinte ich nur unschuldig, 'das passiert, wenn man zu schnell läuft, man fällt!' So, dass er es deutlich sehen konnte, nahm ich meinen rechten Fuß, über den ich ihn stolpern ließ wieder zu mir.
    'Foul, Foul!' schrie er, sprang auf, blickte wild durch das Zimmer, sprang einen Schritt zur Seite, griff sich den Briefumschlag, der auf dem Tisch lag, riss ein Stück davon herab und zeigte mir mit den Worten 'rote Karte' den kleinen Fetzen Papier.
    'Das ist orange, was nun?' gab ich sichtlich amüsiert zurück.
    'Ach egal, komm, wir müssen einkaufen gehen!' sagte Scott und deutete in Richtung Türe.

    Knapp 10 Tage waren vergangen, ich hatte seitdem keinen Tropfen Alkohol mehr genommen und auch wenn es anfangs mehr als schwer war, war ich insgeheim stolz auf mich, es einmal diese 10 Tage durchgehalten zu haben. Scott, der totaler Antialkoholiker war, sich sein Leben allerdings mit Drogen verbaute, war schon das zweite Mal hier, seinen ersten Versuch hatte er nach etwa 2 Wochen abgebrochen und meinte, dass das sein größter Fehler bisher war. Wir redeten viel miteinander, auch wenn er nicht verstand, weshalb ich, nachdem ich ihm geschildert hatte, dass ich verheiratet war und zwei Kinder hatte, so hätte abstürzen können, doch in diesem Moment setzte auch meine Logik aus. Wenn ich auf meine kurze Karriere zurückblickte, hatte ich alles, was ich immer erträumt hatte, ich hatte eine wunderbare Frau, ich hatte mich durch Rückschläge nicht abkriegen lassen, im Leben immer Glück, mich über Arabien letztendlich doch zu einem Top-Club durchgekämpft, dazu zwei Kinder, wo ich mir eigentlich nie vorstellen konnte, Vater zu werden, doch als sie erst einmal da waren, änderte sich auch das. An dieser Stelle meines Rückblickes stand ich dann immer an, mit dem Tod von Bogdan kam ein sehr schmerzhafter Knick in mein Bilderbuchleben, mit dem ich nicht fertig wurde, ich desinfizierte meine Wunden von innen auf die russische Art, doch anstelle von Heilung streute ich damit nur das Salz in die Wunde. Ich hatte es nicht unter Kontrolle, obwohl ich davon überzeugt war.

    An jedem zweiten Tag musste ich in der Klinik auch mit einem Psychologen darüber reden, wirklich öffnen konnte ich mich dabei aber nicht, einem Wildfremden meine innersten Geheimnisse zu erzählen konnte ich noch nie wirklich, auch wenn er immer wieder sagte, dass das anfangs völlig normal sei und ich Zeit bräuchte, um mich zu öffnen. Er sah es aber immerhin schon positiv, als ich fast eine Stunde lang über die Heirat mit Ioana aus Fidschi sprach und wie danach alles zusammenbrach, als mein bester Freund nach einem illegalen Pokerturnier in einen Hinterhalt geriet und getötet wurde. Es war auch wirklich das einzige Mal, dass ich nicht zum Großteil der Stunde im Raum saß und auf meinem Handy spielte, während der Psychologe immer wieder versuchte, mich mit Fragen in ein Gespräch zu verwickeln, was ihm immer wieder grandios misslang, doch mit der Frage, ob das für mich nicht bedeuten würde, dass mir Bogdan mehr bedeutet hat als Ioana, hatte er sich mein letztes Bisschen Respekt und Sympathie verspielt.
    '...und? Hatte er Recht?' riss mich Scott aus den Gedanken.
    Ich war für einen Moment perplex und wusste nicht, was er meinte, bis er mir erklärte, dass ich ganz leise Selbstgespräche geführt hatte und mich erneut fragte, ob der Psychologe denn recht hatte.
    'Was soll ich dir sagen, ich weiß es nicht, hättest du mich gefragt, wen ich mehr liebe, kann ich dir eindeutig sagen, dass es Ioana ist, aber ich weiß es nicht, Bogdan war alles für mich, bevor ich Ioana kennengelernt habe, denkst du, das dich das nicht schmerzen würde, wenn dein bester Freund auf einmal nicht mehr da ist?' entgegnete ich ihm, leicht erregt.
    Scott stoppte kurz und meinte in ruhigem Ton: 'Sorin, ich habe meine Mutter verloren, als ich 6 war, meinen Vater kannte ich nie, mein Bruder begann Selbstmord, als ich 15 war und mein bester Freund hat mir meine Freundin geklaut, als ich an die Drogen geraten bin, weil er meinte, dass es so besser für alle Beteiligten sei. Du meinst also, du hättest ein hartes Leben? Ich tausche gerne mit dir!'
    Ich schluckte, sah Scott kurz an, der trotz alledem noch lachte und meinte kurz und bündig 'ach leck mich doch!'
    'Sorin, das Leben ist eben nicht fair, du musst es aber trotzdem hinnehmen! Du hast bisher immer den Umweg genommen und gedacht, du kommst so auch ans Ziel. Denkst du, das alles geschieht ohne Grund?'
    'Wovon redest du?'
    'Lass mich dir ein Beispiel geben, du hattest eine Hammerfreundin, wenn ich das so sagen darf, doch stattdessen vergnügst du dich mit der erstbesten, die dich nahe ran lässt in Thailand, oder zerstörst das Eigentum deines Herzensvereines, du weißt, dass man sagt, wenn das Leben dir Limonen gibt, dann mach Limonade daraus und nicht trink einen Tequila davor!'
    'Ich hätte dir nie soviel von mir erzählen sollen, Mann.' sagte ich und blickte auf die Liste, ob wir auch alle Sachen eingekauft hatten, die uns aufgetragen wurden.
    'Sorin, lass mich dir einen Rat geben, es ist ok, wenn man trauert, aber vergiss dabei nicht die Leute, die um dich herum für dich da sind und mit denen du dein Leben teilst, irgendwann kommt der Punkt, an dem du loslassen musste, so schwer es auch ist, damit dein Leben weitergehen kann und du nicht innerlich mit aus dem Leben scheidest!'
    'Du fängst schon so an wie der Psycho-Doc, lass es gut sein, ok?' entgegnete ich ihm entnervt und warf die Eier, Nudeln und anderen Sachen in das Einkaufssackerl.
    'Du weißt schon, dass das jetzt kaputt ist, wenn du so umwirfst?'
    'Haben die Köche weniger Arbeit, gibt doch eh wieder Eierspeise!'
    'Ja, die machen sie aber üblicherweise ohne Schalen!'
    Den Rückweg über schwiegen wir uns an, auch wenn ich wusste, dass Scott Recht hatte, da hatte er einen Nerv getroffen, wo ich einfach noch nicht bereit war zu reden.


    Die Tage und Wochen vergingen langsam, ab dem 14.Tag durfte ich offiziell Besuch empfangen, doch auch wenn ich wollte, kam niemand, der mich sehen wollte. Weder Ioana, noch Adrian, oder einer meiner alten Teamkollegen. Ich fühlte mich verraten und wütend, doch der Gesellschaft die Schuld dafür zu geben schien mir als zu billig. Ich grübelte nach und der Gedanke festigte sich, dass ich das einzige, was ich bisher überhaupt richtig gemacht habe, die Hochzeit und Familiengründung mit Ioana durch meinen Eigensinn und Leichtfertigkeit verloren hatte, zurückblieb als einsamer und verlassener Alkoholiker. Das brachte mich erneut zu meinem Schrank, in dem mein Portemonnaie lag. Ich griff es und setzte mich an die Bettkante. Das einzige, was mir aus meinem früheren, glücklicheren Leben gelieben ist, ist diese eine Bild, welches ich mit schweren Augen betrachtete und mich innerlich ein Schauer durchfuhr. Hatte ich versagt? War mein Leben mit 21 Jahren gescheitert?

    In diesem Moment durchlief ich mein Leben nochmals in wenigen Sekunden, alles wirkte so perfekt, ich wirkte glücklich, doch hinter der Fassade der Traurigkeit bröckelte das glückliche Leben und wurde zu einem morschen Bauwerk, welches mit einem gewaltigen Krach in sich einstürzte. Ich spürte, wie die Ziegelsteine seelisch auf mich hinabprasselten, mich unter sich begruben, doch anstatt aufzugeben, warf ich einen letzten Blick auf das Bild in meiner Hand, wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und stand auf. Wer das Leben aufgibt, hat das Glück nicht verdient, wer nicht kämpft hat schon verloren, beschloss ich, denn auch wenn mir nichts außer einem Foto geblieben ist, war ich fest entschlossen, auf dem Tiefpunkt nicht einen Strich darunter zu setzten, sondern zu kämpfen! Kämpfen um meine Karriere, kämpfen um meine Ehre, aber vor allem kämpfen um Ioana und meine Familie!....


    Quelle: Eierspeise

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  8. AW: Sorin Alin Tătăruşanu - Vielversprechendes Talent oder Balotelli 2.0?

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    Wieder ein sehr starker Teil. Dein Stil wie du schreibst ist einfach mega gut. Freue mich auf den nächsten teil.

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  9. AW: Sorin Alin Tătăruşanu - Vielversprechendes Talent oder Balotelli 2.0?

    #579
    Profispieler Avatar von M11Reus
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    Standard AW: Sorin Alin Tătăruşanu - Vielversprechendes Talent oder Balotelli 2.0?

    schöner ausführlicher bericht.auch schon echt cool was du hier darstellst.es ist zwar viel input, aber ich glaube deine story lebt auch davon, deswegen ist es abspolut in ordnung soviel inhalt darzustellen, weil irgendwo muss ja jeder story mal anfangen bzw. weitergehen so wie bei dir.ich bin schon gespannt was als nächstes passiert.

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  10. AW: Sorin Alin Tătăruşanu - Vielversprechendes Talent oder Balotelli 2.0?

    #580
    Ehrenfussballer Avatar von Elroy
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    Standard AW: Sorin Alin Tătăruşanu - Vielversprechendes Talent oder Balotelli 2.0?

    Cool, dass Sorin den Jahreswechsel von 16 auf 17 so gut überstanden hat .

    Bin gespannt wie es weitergeht und werde, genau wie letztes Jahr, wieder gespannt mitlesen und ab und zu auch Feedback da lassen.

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    LG ELROY!

    Fan von Man United und dem VfB!
    Dazu Sympathisant vom englischen Club-Fussball!

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