7.Spieltag, Süper Lig:
Galatasaray 4:0 Genclerbirligi
1:0 Yilmaz 45.
2:0 Yilmaz 61.
3:0 Yilmaz 69.
4:0 Yilmaz 80.
Mittlerweile war es Oktober und auch in Istanbul wurden die Temperaturen allmählich frischer. Für mich standen diese Woche noch zwei Spiele in der Meisterschaft an, ehe es erneut zur Nationalmannschaft gehen würde. Den Anfang machte die Partie gegen Genclerbirligi aus Ankara. Die schwarz-orangen waren stark in die Meisterschaft gestartet, hatten aber die letzten beiden Spiele verloren. Während Alexandre Pato mit seiner Rolle als Reservist zunehmend unzufrieden war, schien es so, als ob vorne derzeit kein Weg an Burak und mir vorbeiführen würde. Auch wenn ich in der Liga noch ein wenig den Erwartungen hinterherhinke und erst 3 Treffer erzielen konnte, lief es für mich in der Champions League und im Nationalteam super, sodass mit das nur geringfügig Kopfzerbrechen bereitete. Im Spiel heute taten wir uns sehr schwer, da die Gäste früh störten und vorallem in der Defensive wenig zuließen und uns kaum Raum ließen. Zwei Schüsse von Semih Kaya und Selcuk Inan fanden den Weg durch das dichte Abwehrgewühl, aber waren nicht präzise genug. Alles rechnete schon mit einem torlosen Remis zur Pause, als die Nachspielzeit anbrach und wir noch einmal einen Angriffsverusch starteten. Ich bekam den Ball von Großkreutz ideal in den Raum gespielt, marschierte aufs Tor, legte mir den Ball aber zu weit nach außen, weshalb ich mich entschied, scharf zur Mitte zu geben, wo Burak Yilmaz zur Stelle war und uns in Führung brachte. Abgesehen davon war es heute keine Glanzleistung von mir, weshalb ich nach 55 Minuten runtermusste und Pato für mich kam. Aber auch der Brasilianer konnte sich nur selten in Szene setzen, dafür lieferte Burak Yilmaz eine perfekte One-Man-Show ab und schoss Genclerbirligi im Alleingang aus dem Stadion. Nach Vorabeit von Großkreutz (61.) und Inan (69.) durfte er über seinen Hattrick machen, den Schönheitsfehler, dass es einer in zwei Hälften war, machte er in der 80. Minute gut, dribbelte sich an mehreren Gegenspielern vorbei und traf zum Endstand von 4:0!
8.Spieltag, Süper Lig:
Medipol Basaksehir 1:1 Galatasaray
0:1 Pato 63. (E.)
1:1 Badji 88.
Im kleinen Derby gegen Medipol Basaksehir wollte wir uns vor der Länderspielpause mit einem vollen Erfolg die Tabellenführung wieder zurückholen, denn Trabzonspor patzte gestern und kassierte die erste Niederlage. Dafür brauchten wir aber einen Sieg im nordwestlichen Vorort von Istanbul. Kein leichtes Unterfangen, denn Basaksehir war eine Heimmacht. Wieder gab es vorne am Sturmduo Burak und Sorin nichts zu rütteln, auch wenn es diesmal nur bis zur Pause dauerte, bis sich der Vierfachtorschütze der vorigen Partie auf der Bank wieder fand, schuld daran war unter anderen auch der extrem tiefstehende Gegner und eine harmlose erste Hälfte. Lukas Podolski kam und hatte in der 54. Minute eine große Chance, verzog aber knapp. In der 62. Minute fand ein Pass von Selcuk Inan den Weg zu mir, ich ließ im Strafraum einen Verteidiger aussteigen, spürte die Beine meines Gegners an den Unterschenkeln und ließ mich dankend fallen. Der Schiri hatte es genauso gesehen und zeigte auf den Punkt. Ich wollte mir schon den Ball schnappen, als ich aber merkte, dass ich ausgewechselt wurde. Pato kam für mich ins Spiel, enttäuscht verließ ich den Platz und verweigerte dem Coach den Handschlag. Auch Burak schien ein wenig sauer zu sein, ich unterhielt mich mit ihm auf der Bank, während das Spiel nur so nebenbei lief. Alexandre Pato hatte den Elfer verwandelt, meinen Elfer wohl gemerkt, doch man sah deutlich, dass nach vorne hin überhaupt nichts mehr ging und wir gerieten zunehmend ins Hintertreffen. Basaksehir drückte wehement auf den Ausgleich in wurde für sein Bemühen in der 88. Minute spät belohnt, als Badji nach einer Ecke am höchsten stieg und auf 1:1 stellte. In der Nachspielzeit hatten wir noch großes Glück, als mein Landsmann Epureanu nach einer Flanke von halblinks auch am höchsten stieg, das Ding aber nur an die Oberkante der Latte setzte. Damit hatten wir die Tabellenführung verpasst, zudem schien es dem Coach nicht entgangen zu sein, dass Burak und ich nach der Auswechslung kaum mehr ein Auge für das Spiel hatten und uns die verpasste Tabellenführung auch nicht groß zu kümmern schien, als wir lachend im Spielertunnel verschwanden.
3.Spieltag, WM-Quali:
Schweiz 0:1 Rumänien
0:1 Pintilii 8.
Die nächsten Tage waren einigermaßen stressig für mich. Ioana wurde endlich aus dem Spital entlassen, weshalb Adrian und ich sie zu mir nach Hause brachten. Dass ich gerade in diesem Moment zum Nationalteam musste, war nicht gerade glücklich, aber Adrian versprach, noch ein paar Tage hier zu bleiben und aufzupassen, bis ich wieder zurück sei. Am Flughafen traf ich zufällig noch auf Burak Yilmaz, der mit dem Nationalteam ebenfalls gerade auf dem Weg zu einem Auswärtsspiel war. Das zog diesmal den Unmut des türkischen Nationalcoaches auf uns, als sich auch noch Selcuk Inan und Semih Kaya dazugesellten und wir versuchten, die Wartezeit totzuschlagen.
Für Rumänien ging es diesmal wieder auswärts ran, unser Gegner war die Schweiz und wir gingen als Außenseiter in die Partie im St.Jakob's Park in Basel. Angefeuert von den eigenen Fans waren die Eidgenossen das bessere Team und begannen druckvoll, aber erneut stand die Defensive sicher. Die spielentscheidende Szene gab es dann schon in der 8. Minute. Maxim schnappte Shaqiri den Ball knapp nach der Mittellinie weg, schickte mich steil, ich erreichte den Ball noch gute 3 Meter vor der Grundlinie, flankte auf gut Glück zur Mitte, wo Mihai Pintilii angerauscht kam und wuchtig zur Führung einköpfte. Was danach folgte war zuerst nur ein laues Lüftchen, doch es entwickelte sich schnell zu einem Sturm auf unser Tor. Die Schweiz war nun klar besser, doch anders als Schweizer Käse hatte rumänischer keine Löcher. Auch wenn einige Male Glück, ein Mix aus Latte und Tătărușanu und die Abschlussschwäche der Schweizer dabei war, konnten wir den knappen Vorsprung über 90 Minuten verteidigen und freuten uns über 3 unerwartete Punkte.
4.Spieltag, WM-Quali:
Rumänien 2:0 Dänemark
1:0 Tătărușanu 9.
2:0 Tătărușanu 62.
Bevor es wieder zurück nach Istanbul ging, wartete mit Dänemark ein weiterer unangenehmer Gegner auf uns. Im Nationalstadion von Bukarest hieß es aber bereits früh in der Partie für die Dänen, einem Rückstand hinterher zu laufen. Denn in der 9. Minute passte Alexandru Maxim genau im richtig Moment auf mich, Agger hob die Abseitsfalle auf und ich ließ Schmeichel mit einem wuchtigen Flachschuss keine Abwehrchance. Angepeitscht duch die lautstarke Unterstützung der eigenen Fans gehörten die nächsten Szene uns, aber zweimal konnte ich Schmeichel auszeichnen, beim dritten Mal wollte ich schon zum Jubellauf ansetzen, sah jedoch, dass ich der einzige war, der in Bewegung war und erblickte die erhobene Fahne des Assistenten auf der Linie, Abseits. Weniger als eine Schuhgröße war das, sehr ärgerlich. Die Partie verlief klar für uns, und nahm kurz vor der Pause noch eine unangenehme Wendung. An der Seitenlinie wollte ich gegen Ankersen den Ball erobern, grätschte aber auch den dänischen Innenverteidiger um, weshalb mich der neue Nationalcoach Sigurður Mikaelsson humpelnd und den Stock schwingend über den Platz jagte, mich schließlich einholte und anbrüllte, was ich ihm beinahe mit einer klassischen 'Watschn' zurückgegeben hätte, aber Daniel Wass ging dazwischen und schlichtete. Ich würdigte den isländischen Coach keines Blickes mehr, der Glück hatte, nicht auf die Tribüne zu müssen, konnte es mir aber nicht verkneifen, beim Gang in die Kabine die Wasserflasche, die man mir reichte, nach dem Trinken in seine Richtung zu schießen, die ihn am rechten Bein traf. Sportlich lief es in der zweiten Hälfte deutlich ruhiger, das 2:0 in der 62. Minute erzielte ich nach einem mustergültig ausgespielten Konter, abermals nach Zuspiel von Alexandru Maxim per Kopf. Wir feierten, hatten weitere wichtige 3 Punkte in der Tasche und da es schon spät war, entschied ich mich, die Nacht in Bukarest zum Feiern zu nutzen und nicht wieder einen Taxifahrer glücklich machen wollte. Beim Gang in die Kabine war ich schon im Gedanken, als mich von der Seite ein Blondschopf ansprach und meinte, ich wäre genau der, den er gesucht hätte......
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