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Società Sportiva Lazio S.p.A.
Die ersten Jahre
S.S. Lazio Rom wurde am 9. Januar 1900 von Luigi Bigiarelli gegründet und ist neben Rekordmeister Juventus Turin und dem Lokalrivalen AS Rom der zur Zeit einzige an der italienischen Börse notierte Klub. Große Erfolge blieben in der Anfangszeit aber zunächst einmal aus. Erst in der Saison 1957/1958 konnte man mit dem Gewinn des italienischen Pokals erstmals auf sich aufmerksam machen.
In der Saison 1973/1974 folgte dann die langersehnte erste italienische Meisterschaft für die Römer.
Der Niedergang
Im Sog eines Wettskandals im italienischen Fußball wurde der Verein 1980/1981 in die Serie B zwangsversetzt, bis dahin das unrühmlichste Kapitel in der Vereinsgeschichte. Nach drei Spielzeiten gelang zwar der Wiederaufstieg, doch schon in der Saison 1984/1985 musste Lazio Rom als Tabellenletzter erneut den Gang in die Serie B antreten. Es dauerte bis zur Saison 1988/1989, dass der Verein wieder erstklassig spielte.
Die besten Jahre
Ab der Saison 1992/1993 konnte sich S.S. Lazio unter den Spitzenmannschaften der Serie A festsetzen und die nächsten Spielzeiten beendete man nie schlechter als auf Rang fünf. In der Saison 1997/1998 konnte man erneut den italienischen Pokal gewinnen, außerdem zogen die Römer ins UEFA-Pokal Finale ein, wo man sich allerdings im rein italienischen Duell Inter Mailand mit 0:3 geschlagen geben musste. In der Saison 1998/1999 gewann Lazio Rom durch ein 2:1 Finalsieg gegen RCD Mallorca den Europapokal der Pokalsieger, was zugleich den größten Erfolg der bisherigen Vereinsgeschichte bedeutet. Mit einem 1:0 Erfolg über Champions-League-Sieger Manchester United sicherte sich S.S. Lazio außerdem den UEFA-Super-Cup!
Unvergessen bleibt die Saison 1999/2000 wo man erstmalig das Double in Italien gewinnen konnte! Es folgten drei weitere Pokalsiege (2003/2004, 2008/2009 und 2012/2013), jedoch konnte man in der Serie A nicht mehr an die ganz großen Zeiten anknüpfen.
Die nächste Krise
Wie Rekordmeister Juventus Turin war auch Lazio Rom in den Manipulationsskandal in der Serie A verwickelt. Als Strafe wurde gegen die Hauptstädter zunächst der Abstieg in die Serie B und der Abzug von sieben Punkten für die Saison 2006/2007 verhängt. Der Verein ging gegen dieses Urteil zweimal erfolgreich in Revision. Im ersten Revisionsurteil wurde der Zwangsabstieg in einen 11-Punkte-Abzug abgemildert, im zweiten Urteil wurden diese elf Zähler nochmals auf drei Punkte reduziert.
Die jüngste Vergangenheit
Sportlich gesehen waren die letzten Jahre für Lazio ein stetes Auf und Ab. Die Saison 2006/2007 schloss man trotz Punkteabzug als Tabellendritter ab und erreichte damit die Champions League-Qualifikation. In dieser konnte Lazio sich gegen Dinamo Bukarest durchsetzen und sich somit für den Hauptwettbewerb qualifizieren, in welchem man aber nur Gruppenletzter wurde. In der Liga lief es in den folgenden Jahren ebenfalls relativ enttäuschend und S.S. Lazio kam nie über einen Platz im Tabellenmittelfeld hinaus. Die Saison 2014/2015 schloss man zwar auf dem 3. Tabellenplatz ab, doch scheiterte man bereits in der Qualifikation für die Champions-League relativ kläglich an Bayer 04 Leverkusen.
Das Hier und Heute
Nach der verpassten Qualifikation zur Champions-League 2015/2016 hat man sich dazu entschlossen, neue Wege zu gehen und sich vom bisherigen Trainer Stefano Pioli, sowie vom Teammanager Igli Tare mit sofortiger Wirkung zu trennen. Als Nachfolger wurde der bei Fans und Ultras überaus beliebte und hoch geachtete Ex-Kapitän Paolo Di Canio vorgestellt, der ab sofort als alleiniger Verantwortlicher bei S.S. Lazio das Sagen hatte. Diese Entscheidung wurde in Italien nicht überall gerne gesehen, schließlich bezeichnet sich Paolo Di Canio selbst als Neofaschist. In seiner Zeit als Kapitän grüßte er seine Anhänger stets mit dem faschistischen römischen Gruß, der Benito Mussolini gilt. Dies hat in der Vergangenheit oftmals zu Problemen geführt und der Verein wird in der Öffentlichkeit, sowohl in großen Teilen Italiens als auch in Europa recht kritisch gesehen.
Der neue starke Mann
Der Vorstand hat sich sehr ehrgeizige Ziele gesetzt und man ist davon überzeugt, dass Paolo Di Canio genau der richtige Mann für den Job bei den Hauptstädtern in der jetzigen Situation ist. Er hat einen langfristigen Fünfjahresvertrag unterschrieben und soll den Neuaufbau des Teams vorantreiben. Der eigenwillige Italiener steht für einen aggressiven, mutigen und sehr offensiven Spielstil.
Das Stadion
Zwar gibt es bereits seit Jahren die Überlegung, ein eigenes Stadion für S.S. Lazio zu errichten, doch aus unterschiedlichen Gründen ist es bisher noch nicht dazu gekommen. So teilt man sich bis heute mit dem Lokalrivalen AS Rom das Stadio Olimpico di Roma, welches seit dem letzten Umbau (im Jahre 2008) 72.698 Zuschauern Platz bietet.
Rivalität und Ultras
Der große und ungeliebte Rivale in der ewigen Stadt ist der AS Rom. Insbesondere bei Derbys gegen den Lokalrivalen zeigten sich in der Vergangenheit Teile der Ultragruppierung von S.S. Lazio des Öfteren gewaltbereit. So kam es wiederholt zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Lazio Rom wurde vom italienischen Verband deswegen schon mehrfach mit Platzsperren oder Spielen unter Ausschluss der Öffentlichkeit bestraft.
Die größten Stars
Viele bekannte Spieler trugen in der Vergangenheit das himmelblaue Trikot der Römer. Große Stars aus dem In- und Ausland waren dabei, wie Paul Gascoigne (1992-1995), Pavel Nedvěd (1996-2001), Marcelo Salas (1998-2001) oder Diego Simeone (1999-2003), nur um mal einige zu nennen. Aktuell zählen Christian Ledesma (seit 2006), Stefano Mauri (seit 2006), Felipe Anderson (seit 2013) oder Miroslav Klose (seit 2011) zu den absoluten Leistungsträgern.
Der Plan für die Zukunft
In den folgenden Jahren möchte man einerseits an alte Erfolge anknüpfen und gleichzeitig ein neues, hungriges und starkes Team aufbauen, welches nicht nur den Stadtrivalen AS Rom endgültig abhängen, sondern auch Rekordmeister Juventus Turin auf Dauer Paroli in der Serie A bieten soll.
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