Aufstellung: Ortega – Wittek, Silva Sousa, Börner, Teigl – Rzatkowski, Stahl – Wolf, Pereira, Møller Dæhli – Böðvarsson
Der Moment der Wahrheit war endlich gekommen – das erste Bundesligaspiel für den TSV 1860 München seit gefühlten Ewigkeiten, mein erstes Spiel im Bundesligaoberhaus und direkt gegen einen starken Gegner: Auswärts auf Schalke, zu Gast im Ruhrgebiet bei den Königsblauen. Doch wir ließen uns nicht einschüchtern und traten mutig auf, womit die Gelsenkirchener sichtlich nicht gerechnet hatten. Doch auch wenn offensiv nichts von den Gelsenkirchenern kam, ließen sie sich zumindest in der ersten halben Stunde aber auch defensiv nicht lumpen und so war es meist ein hochtaktisches Mittelfeldgebolze. Doch dann öffnete ein Fehlpass von Johannes Geis uns die Tür: Marius Wolf spitzelte in einen Pass des Sechsers und schickte Andreas Pereira steil. Der Brasilianer überspurtete Nastasic und sah dann im linken Rückraum Jón Daði Böðvarsson. Der Isländer nahm das Leder einmal mit, zog am herausstürzenden Ralf Fährmann vorbei und schob den Ball in die Maschen – auch in Liga machte das „Traumduo“ der vergangenen Saison nahtlos weiter. Schalke suchte die Schnelle Antwort, doch der einzige Abschluss der Gastgeber von Max Meyer verfehlte sein Ziel um einige Meter. Kurz vor der Pause aber kamen wir nochmal gefährlich vor den Kasten und wieder war es das Duo Pereira und Böðvarsson. Marc Rzatkowski bediente den isländischen Mittelstürmer an der Strafraumkante. Der machte den Ball fest und legte dann mit der Hacke auf Pereira ab, der aus der zweiten Reihe den linken Zauberfuß auspackte und das Leder unhaltbar für Fährmann ins Kreuzeck schlenzte. Dann kam die Halbzeitpause und nach dem Seitenwechsel war Schalke wie ausgewechselt. Wir zogen uns zwar etwas zurück, doch Schalke nahm das Zepter völlig in die Hand und schnürte uns Phasenweise mehrere Minuten am eigenen Sechzehner ein. Erst setzte Eric-Maxim Choupo-Moting einen Distanzschuss an den Außenpfosten, dann scheiterte Franco di Santo zweimal am glänzend reagierenden Stefan Ortega. Ich wechselte defensiv, brachte mit Gießelmann einen weiteren defensivorientierten Flügelspieler und mit Schindler einen weiteren Innenverteidiger, dennoch rannte Schalke weiter an und drängte auf den Anschlusstreffer. Der eingewechselte Yegven Konoplyanka verfehlte das Ziel nur knapp und Last-Minute-China-Import Hulk sezte einen Freistoß an die Latte. Doch in der Schlussminute liefen die Schalker dann noch in einen Konter: Nastasic köpfte nach einer Ecke von Geis in die Arme von Ortega. Der machte das Spiel schnell und schickte Niko Gießelmann steil. Der Ex-Fürther nahm Fahrt auf und bediente Böðvarsson, der an der Strafraumkante Rúrik Gíslason bediente und der erfahrene Rechtsaußen schob den Ball trocken ins Tor – 3:0 auf Schalke, der Saisonauftakt war mehr als geglückt.
Auch in Liga 1 eine Torgarantie: Jón Böðvarsson
Endstand: FC Schalke 04 0:3 TSV 1860 München
Aufstellung: Ortega – Wittek, Silva Sousa, Schindler, Teigl – Adlung, Stahl, Wolf, Pereira, Gíslason – Böðvarsson
Eine Woche später stand dann auch das Heimdebüt an – vor nahezu ausverkauftem Haus gastierte der FC Augsburg und bei uns standen in der Startelf drei Änderungen an: Schindler, Adlung und Torschütze Gíslason kamen für Börner, Rzatkowski und Møller Dæhli ins Aufgebot. Augsburg kam mit unveränderter Startelf angereist, und das obwohl der FCA gegen den VfL Wolfsburg eine saftige 1:5-Schlappe zum Auftakt kassierte. Und auch heute starteten die Fuggerstädter abgrundtief schlecht und keine fünf Minuten nach Anpfiff lagen die Gäste bereits mit 0:2 zurück. Den ersten Angriff des Spiels spielten Andreas Pereira und Marius Wolf über den linken Flügel, der Linksaußen flankte scharf nach innen und am kurzen Pfosten hielt Böðvarsson den Fuß hin und bezwang Marvin Hitz. Und nur einen Angriff später erhöhte Andreas Pereira auf 2:0, als Georg Teigl rechts zur Grundlinie durchging und den Brasilianer Flach im Rücken der Abwehr anspielte, von wo der Spielmacher keine Mühe hatte, das Ergebnis in die Höhe zu schrauben. Danach war Augsburg dann aber zumindest anwesend, doch das Spielniveau wollte nicht steigen. Einzig nach Standards kam es mal zu Abschlüssen – ein direkter Freistoß von Bobadilla in die Torwartecke wurde mühelos von Ortega entschärft, auf der Gegenseite wurde ein Kopfball von Schindler nach einer Freistoßflanke von Pereira zur Ecke geklärt. Nach dem Seitenwechsel wurde Augsburg dann stärker und hatte die Chancenmehrheit: Ein Abschuss von Bobadilla verfehlte sein Ziel knapp, ein Distanzversuch von Opare nach Ablage von Takashi Usami konnte von Ortega zur Ecke abgewehrt werden und nach einem Solo von Alexander Esswein stand der Augsburger Offensive völlig frei im Strafraum und prügelte den Ball an den Außenpfosten. Doch ein Konter unsererseits brachte dann die Entscheidung: Gíslason wurde von Stahl steil geschickt und versuchte sich an einem Heber. Den wehrte Hitz nach Außen ab, doch Gíslason kam erneut an den Ball, sah Marius Wolf am zweiten Pfosten stehen und bediente den Linksaußen mustergültig, worauf dieser mühelos ins leere Tor einschob. Doch zumindest der Ehrentreffer gelang den Gästen noch: Takashi Usami bediente Dominik Kohr im Rückraum und der zog unwiderstehlich ab und versenkte das Leder flach im linken Toreck zum Endstand.
Endstand: TSV 1860 München 3:1 FC Augsburg
Aufstellung: Ortega – Wittek, Börner, Schindler, Teigl – Adlung, Rzatkowski – Wolf, Pereira, Bärkroth – Böðvarsson
Es stand das nächste Auswärtsspiel an und diesmal ging es ins Bayrisch-Bayrische Duell zum FC Ingolstadt. Mit Rzatkowski, Bärkroth und Börner für Silva Sousa, Gíslason und Stahl begannen nur drei Neue Spieler in der Startelf, doch Ingolstadt war ein Buch mit sieben Siegeln und ein Durchkommen durch den Defensivverbund in der Anfangsphase schier unmöglich. So dauerte es bis zur 17' Minute, ehe wir das erste Mal durchkamen: Nicklas Bärkroth setzte sich gegen Anthony Jung durch und flankte nach innen, dort stand Böðvarsson zu frei, nickte den Ball aber am Kasten vorbei. Die Führung sollte dennoch bald folgen: Der extrem agile Bärkroth setzte sich abermals gegen Jung durch und flankte flach nach innen. Pereira und Böðvarsson verpassten, doch am zweiten Pfosten hielt der aufgerückte Daniel Adlung die Seite in den Ball und schob das Leder zum verdienten Führungstreffer über die Linie. Ingolstadt war tief getroffen und versuchte, sich mit Offensivaktionen zu befreien – und rannte ins offene Messer. Ein Ballgewinn von Georg Teigl an der Mittellinie leitete den Konter ein, Andreas Pereira bekam das Leder und sah den startenden Jón Böðvarsson, der ohne Mühe am herausstürzenden Christoph Hensen vorbeizog und ins leere Tor schob. Doch es war noch nicht der letzte Treffer der ersten Hälfte: Erneut startete Bärkroth gegen Jung ein Laufduell und steckte den ehemaligen Leipziger ohne Mühe in die Tasche, um dann Andreas Pereira am kurzen Pfosten flach anzuspielen. Der vollendete Bilderbuchhaft mit der Hacke zum Halbzeitstand von 0:3. Zur Pause nahm ich dann Pereira und Böðvarsson aus Gründen der Frische vom Feld und das merkte man dem Spiel auch an. Ingolstadt fand nun zumindest Phasenweise den Weg in unsere Hälfte und versuche sich an Offensivaktionen – doch am Ende des Tages stand nur ein müder Distanzversuch von Lex in der Bilanz und wir konnten unseren Siegeszug fortsetzen – Drei Siege, Drei Spiele und zur besonderen Freude unserer Anhänger zwei Punkte vor dem Stadtrivalen von der Säbener Straße.
Anthony Jung war wohl Ingolstadts größte Schwachstelle heute
Endstand: FC Ingolstadt 04 0:3 TSV 1860 München
Quellen: Böðvarsson, Jung |
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