Der 26. Spieltag stand an und auch wenn Emma sich bezüglich Ismaik und Ragnar in eisernes Schweigen hüllte, schwebte die mögliche Rückkehr des Jordaniers dennoch wie ein Damoklesschwert über der Red-Bull-Arena in Leipzig. Mit einer auf drei Positionen veränderten Aufstellung im Vergleich zum 3:1-Erfolg gegen Nürnberg begegneten wir einem der härtesten Verfolger im Aufstiegskampf und waren früh feldüberlegen. Ein unnötiges Handspiel von Atınç Nukan kurz vor dem eigenen Sechzehner nach knapp neun Minuten wurde zu Recht mit einem Freistoß geahndet. Andreas Pereira nahm sich der Sache an, schlenzte den Ball über die Mauer – und nur der Querbalken verhinderte den Einschlag. Knapp fünf Minuten später kam Daniel Adlung nach einer flachen Flanke von Rúrik Gíslason zum Abschluss, doch auch der Schuss des zentralen Mittelfeldspielers landete am Gebälk. Nach einer Ecke von Andreas Pereira kam der Mittelfeldmotor erneut zum Abschluss – diesmal nahm er den Ball aus knapp 20 Metern volley und zwang RB-Keeper Gulácsi zu einer Glanzparade. Bis zum ersten Angriff der Bullen dauerte es dagegen bis fast zur Halbzeitpause: Lukas Klostermann wurde von Sabitzer auf dem rechten Flügel steil geschickt und flankte den Ball auf den zweiten Pfosten. Dort war Yussuf Poulsen einen Schritt schneller als Julian Börner und flog in den Ball, doch eine Glanztat von Michael Ortega verhinderte den Führungstreffer. Nach dem Seitenwechsel ließ das Spiel merklich nach. Bei den Bullen kam mit Rani Khedira ein neuer Mann fürs Mittelfeld, der die Zentrale im Gegensatz zu Diego Demme im Griff hatte. Kein einziger Offensivschlag unsererseits gelang mehr, und dann nahm das Unheil seinen Lauf: Marcel Halstenberg setzte sich gegen den generell sehr schwachen Georg Teigl durch und spielte den Ball dann in den Rücken der Abwehr in Richtung Forsberg. Der Schwede ließ den Ball durch zu Rani Khedira und der zog unwiderstehlich ab. Ortega streckte sich, konnte den Ball jedoch nicht mehr erreichen und das 0:1 nicht verhindern. Ich fluchte einen Schwall isländischer Flüche und pfefferte meinen Gehstock gegen das Dach der Trainerbank, während ich mir eine Oxycodon einwarf – bei einem Sieg würde uns Leipzig eventuell nochmal gefährlich nahe kommen können. Wir warfen zwar in der Schlussphase nochmals alles nach vorne, doch die einzige gute Chance durch Marius Wolf konnte Gulácsi mühelos entschärfen. So mussten wir uns geschlagen geben und letztlich doch nicht ganz unverdient punktlos wieder in die Heimat zurückkehren.
Rani Khedira entschied das Spiel
Eine Woche später fuhren wir wieder in den Osten der Republik, diesmal ging es gegen den Aufsteiger von der SG Dynamo Dresden. Wieder begannen wir offensiv und mit viel Furore, doch der erste Abschluss der Partie von Rúrik Gíslason landete auf der Tribüne. Kurz darauf versuchte sich Andreas Pereira an einem Distanzschuss, doch auch der Versuch geriet knapp einen Meter zu hoch. Dann aber belohnten wir uns für unsere starke Leistung mit der hochverdienten Führung: Andreas Pereira trat eine Ecke auf den kurzen Pfosten, dort setzte sich Jón Daði Böðvarsson gegen Florian Ballas durch und köpfte unhaltbar in die kurze Ecke ein. Doch direkt im Gegenzug traf Dresden zum Ausgleich: Marvin Stefaniak Flankte vom linken Flügel in die Mitte, dort setzte ich Pascal Testroet gegen Julian Börner durch und nickte den Ball in die Maschen. Kurz nach der Pause ging Dynamo dann sogar fast in Führung: Stefaniak dribbelte sich in den Strafraum und zog ab, doch Ortega lenkte den Ball mit den Fingerspitzen an den Pfosten. Im Gegenzug hatten aber auch wir wieder eine große Chance: Nach einem schnellen Konter über den rechten Flügel flankte Rúrik Gíslason den Ball in den Lauf von Jón Daði Böðvarsson, der Isländer jedoch verfehlte das Ziel knapp. Eine Viertelstunde vor Abpfiff konnte Dresden dann die von Zeit zu Zeit immer mehr werdende Feldüberlegenheit zum Führungstreffer ummünzen: Stefaniak, der ein Wahnsinsspiel ablieferte, wurde von Lambertz bedient und zog aus zwölf Metern trocken ab – Ortega tauchte zwar ab, kam aber nicht mehr an den Ball. In der Schlussphase hatten wir zwar wieder mehr Anteile am Spielgeschehen, doch bis zur nächsten Großchance sollte es bis in die Schlussminute dauern: Ein Konter unsererseits lief über Magnússon und Stark auf den rechten Flügel, der Mittelfeldspieler schlug eine Flanke in den Strafraum. Dort nahm Marius Wolf den Ball volley und ging volles Risiko – und dennoch schlug der Ball am Pfosten an, prallte von dort aber wieder vom Tor weg. Ballas drosch den Ball weg und damit war das Spiel zu Ende – die zweite Niederlage in Folge.
Nach zwei Pleiten in Folge war nun mit dem FC Ingolstadt die nächste Chance da, das Ruder herumzureißen – und wir starteten traumhaft in die Begegnung: Sørensen öffnete das Spiel mit einem Steilpass in den Lauf von Daniel Adlung. Der nahm den Ball einmal mit und legte ihn dann auf den rechten Flügel, wo Rúrik Gíslason den Ball annahm und eiskalt in die kurze Ecke abschloss. Doch das Glück währte nicht lange: Eine Ecke von Pascal Groß landete auf dem Kopf von Matthew Leckie, der Michael Ortega mühelos bezwang. Eine Minute später hatte der Australier die nächste gute Chance: Hartmann bediente Lecke auf dem linken Flügel, der setzte sich gegen Teigl durch und zog von der Strafraumkante ab, doch diesmal war Ortega zur Stelle und lenkte den Ball um den Pfosten. Einen Angriff später bediente Leckie dann Hinterseer, der jedoch ebenfalls an unserem Schlussmann scheiterte. Kurz vor der Pause wurden wir dann nochmal gefährlich: Erst zog Adlung nach Querpass von Gíslason ab, der den Ball zur Ecke abwehrte. Die trat Wittek nach innen, Böðvarsson verlängerte den Ball mit dem Kopf an die Strafraumkante und dort zog Andreas Pereira ab, doch der Volleyschuss des Belgo-Brasilianers verfehlte das Gehäuse knapp. Nach der Pause brachen sowohl wir als auch Ingolstadt jedoch ein und das Spiel verflachte immens – doch Ingolstadt war die bessere Mannschaft und kam folgerichtig doch noch zur Führung: Yannick Stark vertändelte im Mittelfeld den Ball gegen Roger und wir liefen in einen Konter, der Brasilianer schickte Moritz Hartmann auf dem rechten Flügel auf die Reise und der setzte sich stark gegen Wittek durch. Die Flanke des Routiniers landete wieder bei Matthew Leckie, der sich vor dem Tor abermals keine Blöße gab und eiskalt einschob – und so unsere Niederlage besiegelte, die uns zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt in eine handfeste Krise stürzte.
Dank Leckies Doppelpack konnte der FCI das Spiel drehen
Quellen: Khedira, Leckie |
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