Die Woche nach dem Pokalsieg gegen Hoffenheim war schnell vorübergegangen, das Highlight vor dem anschließenden Ligaspiel gegen Union Berlin war jedoch die Auslosung fürs DFB-Pokal-Halbfinale: Der große BVB würde uns im Signal Iduna Park empfangen. Doch bis es dazu kam, standen noch eine Menge Ligaspiele an – erst im März würde die Pokalbegegnung stattfinden. Erster Gegner in der Liga würde also zuhause Union Berlin sein: Ich änderte die Startelf auf zwei Positionen und gönnte den Außenverteidigern Wittek und Teigl eine Pause, dafür begannen Fomitschow und Busch. Doch letzterer sah zunächst gar nicht gut aus: Quiring setzte sich auf dem Flügel durch und flankte nach innen, dort kam Bobby Wood an den Ball und köpfte ihn mit dem Hinterkopf in Richtung Tor – doch Ortega bekam noch eine Pranke an den Ball und klärte zur Ecke. Die trat Kreilach nach innen, am zweiten Pfosten kam Stephan Fürstner an den Ball – und wieder war Ortega da. Die Anfangsphase gehörte klar den Gästen aus der Hauptstadt, kurz darauf war erneut Bobby Wood im Fokus – doch nach genialem Zuspiel von Thiel verlor der Amerikaner frei vor Ortega die Nerven und verstolperte den Ball. Unsere erste Chance bot sich erst nach knapp zwanzig Minuten: Gíslason bediente Andreas Pereira, der aus der zweiten Reihe abzog – doch völlig harmlos. Danach aber war das Spiel etwas ausgeglichener, ein Spiel auf Augenhöhe – wobei es wohl die Augenhöhe einer mittelgroßen Feldmaus war. Die nächste Szene in Tornähe gab es erst unmittelbar vor dem Pausenpfiff, doch sie hatte es in sich Marius Wolf kam links an den Ball, ließ zwei Unioner stehen und legte in den Rückraum auf Andreas Pereira zurück. Der nahm Maß und schlenzte den Ball auf die kurze Ecke – Amsif kam nicht mehr heran. Doch auch nach dem Seitenwechsel sah man ein schwaches Spiel, lediglich zwei Szenen von Wood waren noch zu erwähnen – die beide allerdings im Endeffekt leichte Beute für Ortega waren. Gerade uns merkte man die Müdigkeit nach dem Pokalspiel an, doch ein nicht im Pokal eingesetzter Spieler sollte in der Schlussphase dann die Entscheidung einläuten: Marc Rzatkowski bekam im Mittelfeld den Ball von Julian Börner und nahm Tempo auf. Kurz vor dem Strafraum legte der Mittelfeldspieler quer zu Yannick Stark, der sich nicht zweimal bitten ließ und den Ball eiskalt in die lange Ecke schob. Zwei Minuten später machte Rzatkowski dann endgültig alles klar: Marius Wolf bekam von Fomitschow den Ball und flankte aus dem Halbfeld vor den Strafraum. Dort spurtete Rzatkowski in den Ball, zog am herauskommenden Mohammed Amsif vorbei und schob den Ball zum Endstand von 3:0 ins leere Tor.
Mit zwei Scorerpunkten in der Schlussphase war Marc Rzatkowski Mann des Spiels
Gegen Holstein Kiel stellte ich den Kader dann wieder auf 'erste Garde' zurück – Wittek und Teigl kamen wieder in die Startelf, Fomitschow und Busch mussten weichen. Die Störche hatten eine bislang brutal starke Saison gespielt und sich als Aufsteiger in der oberen Tabellenhälfte festgesetzt und auch wenn wir das Hinspiel in München deutlich mit 5:0 für uns entscheiden konnten, war heute früh klar, dass es diesmal eine schwerere Nuss werden würde: Im Regen von Kiel setzten die Gastgeber von Beginn an auf eine kompakte Defensive und ließen kaum Chancen zu, lediglich ein Distanzschuss von Rúrik Gíslason aus der Anfangsphase war zu verzeichnen. Auch die Kieler selbst hatten jedoch einen Torschuss abzugeben: Manuel Janzer setzte sich am Flügel gegen Teigl durch und bediente Saliou Sané, der aus der Drehung abzog und nur durch eine Glanzparade von Ortega am Führungstreffer gehindert werden konnte. Danach war die erste Halbzeit aber schnell abgehandelt und erst nach dem Seitenwechsel gab es wieder eine Szene zu sehen: Marc Kroll, der sein Profidebüt gab, wurde von Stahl geschickt und legte quer auf Marc Rzatkowski. Der zog aus der zweiten Reihe ab, doch Kenneth Kronholm im Tor der Gastgeber parierte. Doch einen Angriff später klingelte es: Wittek flankte von links scharf nach innen, dort grätschte Weidlich in den Ball und bezwang den eigenen Keeper. Doch es kam noch schlimmer für die Störche: Eine Ecke von Andreas Pereira in der Schlussminute kam auf den Kopf von Böðvarsson, der für Daniel Adlung auflegte. Dessen Schuss blockte Denis-Danso Weidlich ab – und zwar ins eigene Tor. „Na immerhin schießen die für uns Tore.“ meinte Lars nur zu mir und auch ich schüttelte amüsiert den Kopf, während Böðvarsson jubelnd abdrehte. „Wir sollten den holen, so als Ersatzstürmer.“ schlug er weiter vor.
„Klar doch.“ stimmte ich amüsiert zu und genehmigte mir eine Oxycodon. „Er ist immerhin ihr erster Spieler, der diese Saison 'n Doppelpack schafft.“ meinte Lars nicht minder prustend.
Das zweite Tor der Störche in die eigenen Maschen war dann auch die Entscheidung und stellte den Endstand dar – zwar kam Kiel durch Sané noch zu einem Torabschluss, doch den entschärfte Ortega mühelos.
Ein Eigentor von Denis-Danso Weidlich entschied das Spiel
Quellen: Rzatkowski, Weidlich |
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