Krul der Elfmeterkiller...
Auf der Torhüter-Position scheint die Sache recht klar. Mit Tim Krul und Rob Elliot streiten sich nur zwei Spieler um die eine Position. Krul konnte bei der Weltmeisterschaft in Brasilien nicht wirklich viel von seinem Können zum Besten geben. Dennoch zeigte er starke Qualitäten bei seinem einzigen Einsatz, dem Elfmeterschießen gegen Costa Rica. Auf genau auf solche Momente schien der Niederländer nur zu warten, war er doch der von Louis van Gaal zur Nummer zwei degradiert wurden. Viele Experten sahen im Konkurrenten Casper Cillessen nicht unbedingt den besseren Hüter zwischen den Pfosten. Doch die Entscheidung des Trainers stand. Das Ergebnis kennen wir alle, die Niederländer verpassten das Finale und wurden nur WM-Dritter. Trotz weniger Einsatzminuten zeigte Krul eine positive Reaktion und reihte sich ohne laute Kritik hinter Cillessen ein.
Die Konkurrenz im eigenen Verein hält sich in Newcastle eher in Grenzen. Interimstrainer John Carver bestätigte bereits, dass es keinen Zweikampf um die Torhüterposition geben werde. Vielmehr unterstrich der Coach die starken Reflexe Kruls und stellte ihm gleichzeitig eine Stammplatzgarantie aus. Dennoch wolle er auf die Entwicklung Elliots eingehen und Ihm im Pokal eine Chance geben.
FAZIT: Krul hält den Kasten sauber. Im Pokal darf Elliot ran.
The big Colo... and ?...
Mit augenscheinlich drei Innenverteidigern geht Newcastle arg dünn besetzt in die neue Premier League Spielzeit. Trainer Carver schenkt hier vor allem dem Erfahrenen Coloccini sein Vertrauen. Dieser ist die wahre Größe im Defensivverbund der Magpies. Ein Turm in der Schlacht adelte ihn David Moyes in der Abgelaufenen Saison, als er beim Heimspiel von Manchester United fast jeden Zweikampf gewann und Newcastle den verdienten 1:0 Sieg im Old Trafford sicherte. Carver schätzt seine unnachgiebige und zuverlässige Art. Er ist der verlängerte Arm des Trainers, das Sprachrohr im Team und unangefochtener Mannschaftskapitän.
Somit bleibt nur die Position neben Coloccini zu besetzen und dies ist scheinbar die Schwachstelle im Carver-System. Sowohl Taylor als auch Williamson fehlt Speed und Antritt gegen schnelle Stürmer wie Sturridge, Agbonlahor und Co. Stärken liegen vor allem in den Bereichen der Erfahrung und Physis der beiden. Auf dieser Position hat sich die Managementleitung von Newcastle eventuelle Verpflichtungen im Sommer oder Winter offen gelassen. Jedoch ist es gut möglich, dass sich erst nach der Saison in diesem Bereich etwas tut. Dann kommt nämlich der nach Nottingham verliehene Jamaal Lascelles wieder zurück und soll nach einer starken Saison im englischen Unterhaus die Defensive stärken.
FAZIT: Coloccini hält Heldenhaft das Bollwerk aufrecht, ist aber auf die Hilfe des gesamten Teams angewiesen. Taylor und Williamson werden permanent im Zweikampf um Platz zwei sein. Dennoch steht die zentrale Defensive der Magpies. Ein vierter Innenverteidiger würde dem Konstrukt weitere Sicherheit geben. Die Mittel sind da, ob Sie verwendet werden steht in den Sternen.
Der Kampf um die Außen...
Diese vier Kandidaten dürfen sich die zwei Plätze auf den jeweils hinteren Außenbahnen teilen. Hier kämpfen Ryan Taylor und der neu Verpflichtete Daryl Janmaat um die Position hinten rechts. Auf Links stehen sich Massaido Haidara und Davide Santon gegenüber. Eine Prognose welche der Spieler die Nase vorn hat ist zu diesem Zeitpunkt nur schwer zu treffen. Gerade in die Neuverpflichtung Janmaat haben die Fans große Hoffnungen, zählte er doch bei der Weltmeisterschaft zu den entscheidenden Stützen der Elftal-Defensive. Rayn Taylor gilt hingegen als alter Hase. Er bringt viele Spieler Erfahrung in das Duell mit ein. Auf Links rechnen Insider mit einem stark aufspielenden Massadio Haidara. Das junge Talent bringt alle wichtigen Eigenschaften mit, um auf dem linken Defensivflügel eine herausragende Rolle zu spielen.
FAZIT: Rechts dürfte Janmaat die Nase vorn haben. Auf der linken Seite steht mit Santon ein erfahrener Mann, welcher jedoch seine Ansprüche rechtfertigen muss.
„Qualität ohne Ende“...
Im defensiven Mittelfeld war Newcastle schon lang nicht mehr so gut aufgestellt wie in der neuen Saison. Mit Jack Colback gelang den Nordengländern ein Transfer zum Nulltarif. Colback ist vielseitig einsetzbar und zeigt mehr als nur vielversprechende Ansätze. Ihm gegenüber stehen der erfahrene Cheik Tioté und Vurnon Anita. Vor allem Tioté ist ein absoluter Leistungsträger im Teamkonstrukt. Er ist der Mann fürs Grobe. Einer der alles in die Waagschale schmeißt um erfolgreich zu sein. Anita scheint eine Mischung aus Colback und Tioté zu sein. Ein wahnsinnig intelligenter Spieler der besonders im Taktischen Bereich immer wieder die Fäden zieht. Ihn zeichnen Agilität und eine stark ausgeprägte Antizipation aus.
FAZIT: Ein absoluter Dreikampf. Jeder der Drei hat spezielle Eigenschaften, was es jedoch die Entscheidung für Coach Carver umso schwerer macht. Tioté sollte eine Nasenläge voraus sein.
Sissoko, danach kommt nichts, oder...
Der Positionskampf im rechten Mittelfeld ist ein wenig unfair. Mit Moussa Sissoko, Rolando Aarons und Gabriel Obertan stehen drei Spieler für die eine zu besetzende Position bereit. Das Ergebnis scheint recht klar. An Sissoko kommt keiner ran. Dazu bedürfte es nämlich einer riesen Überraschung. Sissoko war zwar in der abgelaufenen Saison nur an 9 Toren direkt beteiligt, stellt aber eine emese Wichtigkeit für das Spielsystem unter Carver dar. Aarons gilt als das Megatalent bei Newcastle United. Er bringt vieles mit, was einen Newcomer auf den Flügeln ausmacht. Schnelligkeit, Dribbelstärke und vor allem die Unbekümmertheit im Spiel zeichnen Aarons aus. Um es jedoch realistisch zu sehen wird es für den Jungstar gegen einen alten Hasen wie Sissoko enorm schwer auf dauerhafte Spielzeit zu kommen. Aber ein Formhoch hat ja bekanntlich schon so manche Überraschung in die Premier League gespült. Der absolute Außenseiter im Dreikampf ist Gabriel Obertan. Dieser ist im Alter von 26 zwar noch nicht an seinem Zenit angekommen, jedoch schaffte er den Durchbruch in den vergangenen Spielzeiten nie. Obertan sollte eigentlich den Verein mit Ablauf der letzten Saison verlassen, blieb aber am Ende auf Wunsch des Managers. Es wird spannend werden (oder auch nicht), ob der Franzose noch einmal angreifen kann. Sollte er nicht Spielen, ist der Abgang nur noch Formsache.
FAZIT: Man of the Match: Sissoko. Es führt kein Weg an ihm vorbei. Sollte sich Moussa nicht verletzen, ist er gesetzt. Aarons und Obertan müssen versuchen, die wenigen Chancen zu nutzen um sich zu zeigen.
Mehr Hui als Pfui?...
Die Meinungen der Experten gehen in keinem anderen Mannschaftsteil der Magpies so weit auseinander wie im linken Mittelfeld. Zum einen sagen Experten, "hier ist mehr Masse statt Klasse", wiederum entgegnen Andere "es ist unglaublich viel Potential erkennbar". Nun es ist wahrscheinlich die Mischung aus beidem. Mit Sam Ameobi, Yoan Gouffran und Jonás Gutiérrez stehen drei Spieler vor dem Scheideweg Ihrer Kariere. Oder zumindest Zwei von Jenen. Denn mit Gutiérrez kehrt ein absolutes Kämpferherz und Publikumsliebling wieder an "seine" Wirkungsstädte zurück. Der letzte Saison an Norwich City Ausgeliehene will es noch einmal Wissen. Im Herbst seiner Kariere ist er mit Sicherheit keiner, der den Flügel auf und ab rennen kann. Doch seine Robustheit und Übersicht sind starke Waffen, die der Argentinier auch regelmäßig einzusetzen weiß. Ihm gegenüber steht mit Sam Ameobi ein Spieler der nun mit 23 Jahren nicht mehr als Talent zu werten ist. Ein Spieler der schnell und groß gewachsen ist, stellt schon etwas Besonderes dar bemerkte Carver. Es könnte die entscheidende Spielzeit für ihn werden. Er hat alles um sich durchzusetzen, dennoch zählt unter Carver nur die Leistung auf dem Platz. Der dritte im Bunde ist der Stammspieler der letzten Jahre auf Linksaußen. Yoan Gouffran ist längst in Newcastle angekommen. Seit 2013 kickt der Franzose nun schon im Saint James Park. Er ist eine feste Größe im Team und konnte vergangene Saison auf 11 Torbeteiligungen zurückblicken. Seine Allroundfähigkeiten machen ihn zu einen der flexibelsten Spieler der Premier League.
FAZIT: Gouffan hat dieses Jahr Konkurrenz wie nie. Dennoch sollte er in den meisten Spielen auflaufen. Aber auch Gutiérrez und Ameobi haben das Zeug zum Stammspieler. Gespannt sollte man auf die Entwicklung von Ameobi achten.
Die Neuen sind da...
Kommen wir zum vorletzten Teil des Kaderchecks, dem kreativen Mittelfeld. Siem de Jong, Rémy Cabella und Mehdi Abeid stehen hier in Konkurrenz zueinander. Wobei Abeid als Rookie nur Außenseiter Chancen hat. Bei ihm gilt das gleiche wie bei Aarons. Er muss versuchen aus wenig, viel zu machen. Der eigentliche Positionskampf ist ganz klar zwischen de Jong und Cabella. Beide wurden für hohe Ablösesummen neu Verpflichtet. Doch ob Sie so gut zusammenpassen wird sich erst rausstellen. Cabella ist einer der Stars des vergangenen Jahres in der Ligue 1 gewesen. Starke Leistungen haben das Interesse zahlreicher Clubs geweckt. Letzten Endes entschied er sich für Newcastle und soll nun der Spielgestallter werden, welcher in den vergangenen Jahren immer gefehlt hat. Und alle sind sich einig. Es gab nur wenige Spieler in Newcastle, welche ein solches Talent wie Cabella besitzen. Er ist schnell, technisch hochbegabt, hat eine super Übersicht und kann Spiele entscheiden. Gegen Ihn tritt Siem de Jong an. Der Niederländer kommt von Ajax Amsterdam und war der absolute Star im Team von Frank de Boer. Dieser bescheinigte ihm ein Zeugnis der Extraklasse. "Ich kenne nur wenig so begabte Spieler wie Siem.", sagte de Boer wobei er im gleichen Atemzug wusste, dass dieser Junge nicht lange zu halten wäre. de Jong ist flexibel einsetzbar. Er spielt am liebsten einen hängenden Stürmer kann aber ebenso im offensiven oder zentralen Mittelfeld auflaufen. Er besitzt eine feine Schusstechnik und hat immer ein Auge für den freien Mann. Zweifellos kann Newcastle sich glücklich schätzen, zwei (bzw. drei) Spieler einer solchen Qualität zu haben.
FAZIT: Cabella vs. de Jong, Unentschieden. Die Frage ist, wie spielen beide zusammen?...
Cissé, Cissé, Cissé ...
So ging es in der vergangenen Saison. Nun hat der Star der Magpies neue Konkurrenz bekommen und diese wittert ihre Chance.
Papis Cissé ist der absolute Star im Sturm, zumindest bis jetzt denn Newcastle hat richtig Investiert und kann drei neue Spieler aufbieten. Mit Ayoze Pérez, Emmanuel Riviére und Facundo Ferreyra gehen gleich drei Spieler mit ein und demselben Ziel in die Saison. Den Platz Papis Cisse streitig machen. Emmanuel Riviére hat in der abgelaufenen Saison 10 Ligatore für den AS Monaco erzielt und ebnete den Monegassen den Weg in die Champions League. Das gleiche will er nun mit Newcastle schaffen, die Ihn für über 6 Millionen Euro einkauften. Ayoze Pérez war in der abgelaufenen Saison einer der besten Torschützen der Spanischen zweiten Liga. Mit 16 Treffern wusste er im Dress des CD Teneriffa zu begeistern. Die Dienste des jungen Spaniers waren United 2 Millionen Euro wert. Pérez galt bei Teneriffa als der neue David Villa. Mit der Leihe von Facundo Ferreyra ermöglichte Newcastle dem Argentinier sich wieder voll auf Fussball zu konzentrieren. Die Kriegsähnlichen Verhältnisse in der Ukraine sorgten für einen regelrechten Ausverkauf der Liga. Nur wenige Stars konnten mit enormen Gehaltssummen gehalten werden. Von Ferreyra erhofft man sich einen jungen, entwicklungsfähigen Stürmer für die Box. Mit 1.87 Metern hat Facundo geradezu Gardemaße um diese Position auszufüllen. Es besteht leider keine Kaufoption für den jungen Stürmer. Sollte er sich dennoch durchsetzen wurden im Sommer neue Verhandlungen angekündigt.
FAZIT: Cissé, Cissé, Cissé, … so war es, aber es könnte schnell anders werden. Die drei Neuen haben viel Potential. Hier könnte die Tagesform entscheiden.
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