Weiter gehts mit Verzögerung, habe mal wieder vergessen, die Grafiken gestern noch hochzuladen.
64.: April 2018
Eibar, Barcelona, Real Madrid oder València, diese 4 Teams machen sich in dieser Saison den Titel aus, zu weit scheinen die Verfolger um Atlético Madrid, Villarreal oder Sevilla schon entfernt. Für Eibar ging es heute zum FC Barcelona ins Camp Nou, nur einer von vielen Stolpersteinen in diesem April, der es für die Basken in sich hat, von einem Topklub wird man zum nächsten gereicht. Doch die Stimmung war gut, man hatte kaum etwas zu verlieren, das Ziel Champions League scheint fast schon erreicht, der Meistertitel wäre eine Draufgabe, betonte Gaizka Garitano immer. Bei Barca hatte man auch Cristian Herrera wieder in der Hinterhand, doch der Torjäger nahm zuerst auf der Bank Platz. Vorallem einer konnte aber gegen die Katalanen groß aufspielen, es war der 17-jährige Joyce Villa, das Supertalent aus Argentinien, der insgeheim schon als neuer Messi gehandelt wird, traf in der 29. Minute, ganz unspektakulär per Flachschuss vom Sechzehner, wirklich angehen wollte keiner der Barca-Verteidiger.
Nach der Pause kam aber Barca immer besser ins Spiel, vorne hatte man mit Ronaldo, Messi und Suárez eine Waffe, um normal jeden Gegner zu vernichten. Doch wie heißt es so schön, manchmal verderben zu viele Köche den Brei. So auch in der 53. Minute, als sich Suárez und Ronaldo gegenseitig im Weg standen. Kurz darauf kam Neymar in die Partie, und kaum 5 Minuten auf dem Platz setzte er sich auf der Außenbahn gegen Vigaray durch und glich aus, schöne Einzelaktion. Barca hatte mehr individuelle Klasse und wusste das in deren stärkster Phase, zwischen Minute 50 und 75 perfekt umzusetzen. Ronaldo drehte in der 65. Minute die Partie, dabei stellte sich Iñigo Martínez nicht gerade gut an. Dann kam die 73. Minute und Cristian Herrera gab sein Comeback, Valencia ging runter. Nach einem Eckball von Borges in der 77. Minute brachte Barcelona den Ball nicht weit genug weg, Herrera zog aus dem Hinterhalt ab, und glich aus, dieser Typ ist und bleibt ein Phänomen. Barca konnte nicht mehr zulegen, doch es kam noch schlimmer. In der Nachspielzeit dribbelte sich Herrera durch die gesamte Abwehr der Katalanen, fand dann auch noch die Lücke, wo eigentlich keine war und ließ Piqué und Boateng alt aussehen, 2:3 für Eibar, dann war es das auch, ein glücklicher Sieg für Eibar.
Die Devise war klar für die Basken gegen Inter Mailand, hinten gut stehen und die Null halten und vorne das Tor machen, Inter wurde mit Catenaccio erwartet und genauso bot sich auch das Bild. Eibar kam bis zur 25. Minute kaum zu Chancen, immer wieder zerschellten die Angriffe am Mailänder Bollwerk. Dann kam die 29. Minute, es gab einen Entlastungsangriff für Inter, der in einem Eckball endete. Den brachte Palacio scharf zur Mitte, wo er Hernanes fand und plötzlich stand es 0:1. Mucksmäuschenstill wurde es im Stadion, Inter jubelte, Eibar bräuchte nun 3 Treffer. Doch wirklich viel Hoffnung hatte man nicht, man fand keinen Weg durch die Defensive der Italiener, bis Valencia kurz vor der Pause die Geduld verlor und einfach mal einen abfeuerte. Der landete dann auch im Tor, allerdings fälschte Decarli den Ball unhaltbar für Handanovic ab.
In der zweiten Halbzeit blieb Herrera draußen, dem man die fehlende Spielpraxis noch ein wenig anmerkte, Pablo Rivera kam, dessen Ideen erfrischende Wirkung für die Partie hatten. In der 66. Minute chippt er den Ball sehenswert zu Jesé, der gibt scharf zurück zur Mitte und Borges grätscht den Ball über die Linie, 2:1, nur noch eines fehlte. 5 Minuten später hatte dann das Bangen und Hoffen der Eibar-Fans ein Ende, denn Borges verwandelte einen kurz aufgespielten Freistoß zum 3:1, zu spät kamen die Inter-Verteidiger hier heran. Nun war Inter am Zug, doch man hatte bereits so stark gewechselt, dass nun kein nomineller Stürmer mehr auf dem Feld stand. In der Schlussminute fingen sich de Italiener noch einen Konter ein, den Arturo González zum 4:1 verwandelte, wieder nichts für Inter, Eibar steht im Halbfinale!
Zweimal innerhalb von einer Woche ging es für Eibar nun gegen Real Madrid, zuerst in der Liga, und gleich am Mittwoch darauf in der Copa im Finale. Viel gab es in der Liga beim 0:0 nicht zu sehen, ein Borges-Lattenpendler war das Highlight in der 65. Minute.
In der Copa musste dann aber ein Treffer fallen, Gaizka Garitano überraschte mit der B-Elf, der er dieses Kunststück zutraute, schließlich wartete am Wochenende bereits mit Atlético Madrid der nächste schwere Gegner. Real Madrid trat fast in Bestbesetzung an, im Tor stand Casillas, vorne spielte De Tomás an der Seite von Benzema. Real war anfangs das bessere Team, Gefahr ging aber nur selten aus, zu gut stand die Abwehr der Basken. In der 35. Minute gab es dann Eckball. Borges drehte den herein, in der Mitte stieg Álvaro Muñoz am höchsten, 1:0 für Eibar! Anfang Jänner noch vereinslos, wegen disziplinärer Probleme aus dem Kader geflogen, scheint Garitano die Worte gefunden zu haben, um sein ganzes Potenzial zu entfalten.
Real kam auch nach der Pause nur zu wenigen Chancen, zu oft spielte man durch die Mitte, wo Lopes und Torschütze Muñoz nichts durchließen. Auch außen gelang wenig, aber als Real es versuchte, war die Zeit schon fast abgelaufen. Zwei gute Chancen ergaben sich durch die Flanken zur Mitte, die aber beide Benzema nicht verwerten konnte. Nach 95 Minuten war das Spiel dann zu Ende, Eibar gewinnt zum zweiten Mal die Copa del Rey, erneut gegen Real Madrid, wie schon vor 2 Jahren, für die Königlichen wird es nun allmählich eng mit einem Titel in dieser Saison.
Am Ort des Cuptriumphs spielte Eibar heute gegen Atlético Madrid. Während Atlético im Kampf um die Europa League Plätze war, musste Eibar weiter Punkte sammeln um nicht die Tabellenführung zu verlieren. València hatte bereits gestern gegen Elche gewonnen und lag nun einen Punkt vor den Basken. Den Fans bot sich eine unterhaltsame Partie mit guten Chancen auf beiden Seiten, aber die Torhüter waren heute glänzend aufgelegt. Erst kurz vor der Pause gelang es Koke mit einem grenzgenialen Pass, die Abwehr auszuhebeln, Mandzukic blieb cool und verwertete eiskalt zum 1:0.
Nach dem Wechsel kam Maxi Mendez für Rivera, der heute keine Akzente setzen konnte, Herrera blühte nun mehr auf, war er in Hälfte eins noch ziemlich auf sich alleine gestellt. Er war es dann auch, der sich in der 63. Minute den Ball auf den Punkt legte. Jiménez hatte Gayà im Strafraum gelegt, klarer Fall. Herrera verlud Jan Oblak und traf sicher zum Ausgleich. Danach aber waren beide Tore wieder wie zugenagelt, Irureta konnte einen Distanzschuss von Koke in der 75. Minute noch abwehren, auf der Gegenseite traf Arturo González kurz vor Schluss nur die Latte. Letztendlich blieb es beim leistungsgerechten 1:1.
PSG gegen Eibar, die Millionentruppe aus Frankreich, gegen den Provinzclub aus dem Baskenland. Bei Eibar war man gewarnt ob der Heimstärke der Franzosen, startete defensiv und verlegte sich aufs Kontern. Nach einer guten halben Stunde kam man zur ersten guten Chance durch Valencia, der aber knapp verzog. PSG war da schon drückend überlegen, der Führungstreffer lag in der Luft. Den machte dann Marco Verratti, nachdem Irureta einen Kracher von Lavezzi zwar abwehren konnte, doch nur nach vorne abprallen ließ.
Nach dem Wechsel ließ PSG einmal kurz nach, was Cristian Herrera eiskalt ausnutzte, schon wieder traf er, zu zögerlich wurde er bei seinem Vorstoß attackiert, der Abschluss sehr präzise. Doch PSG wollte eine gute Ausgangsposition herausholen und drückte. In der 66. Minute ar der Ball erneut im Tor, aber Lavezzi stand im Abseits, der zählte zurecht nicht. Knapp 10 Minuten später war es dann aber soweit, Ibra-Kadabra ließ Lopes einfach stehen, und traf wuchtig ins linke untere Eck, 2:1 für PSG. In der Nachspielzeit folgte das 3:1, erneut durch Ibrahimovic, in der 95. Minute war der Ball ein weiteres Mal im Tor, aber Bahebeck stand beim Zuspiel von Lavezzi im Abseits. Es blieb beim 3:1 Sieg der Franzosen, für Eibar wird das nun noch eine Stufe schwerer als gegen Inter, doch diesmal hat man das Auswärtstor, welches noch sehr wichtig sein könnte.
Einem glanzlosen 0:2 Auswärtssieg bei Elche CF schonte Garitano seine Stars, in der zweiten Hälfte kamen Herrera und Gayà, die auch die beiden Treffer erzielten.
4 Tage später ging es ins Rückspiel gegen PSG. Die Franzosen traten defensiver mit einem 4-3-2-1 an, dabei bildete Ibrahimovic die Solospitze. Eibar wollte aber auch nicht ins offene Messer laufen, doch bestimmte von Beginn weg die Partie. In der 30. Minute nutzte Herrera eine Unachtsamkeit in der Verteidigung zum 1:0, doch das Hoffen der Fans auf die Sensation hatte, um es vorweg zu nehmen, nach 95 Minute ein Ende, als der Unparteiische abpfiff, PSG verwertete das Ergebnis aus dem Hinspiel klug, hatte einige wenige Offensivszenen, leistete sich aber hinten nur beim Gegentor einen einzigen Patzer. Damit stehen die Franzosen im Finale, treffen dort auf Napoli, die nach einem 1:0 Heimsieg 2:1 bei València verloren, aber wegen der Auswärtstorregel weiter sind. So wurde aus einem möglichen reinspanischen Finale ein Duell Italien gegen Frankreich.
Gegen Osasuna mussten heute 3 Punkte her, um die punktegleichen Valencianer unter Druck zu setzen, die später am Abend bei Villarreal zu Gast waren. Bereits nach 80 Sekunden zappelte der Ball im Netz, Herrera hatte sich mit Gayà bis vor den Sechzehner gedribbelt, zog ab und bezwang Osasuna's Schlussmann. Die bereits als Absteiger feststehenden Gäste aus Navarra konnte zu keiner Phase der Partie wirklich Gefahr erzeugen, hinten agierte man oftmals nicht erstligatauglich, was auch die bisher 68 Gegentreffer erklärten. Nach einem Doppelschlag von Valencia, der ideal nach einem Flankenlauf von Sandro bedient wurde, und Gayà stand es nach 20 Minuten 3:0, die Partie schien durch.
Danach schaltete Eibar deutlich zurück, gönnte sich eine schöpferische Pause, bis in der 53. Minute wieder Gayà nach einem Zuspiel von Joyce Villa bereit stand und mit dem 4:0 den Endstand fixierte. Valencia verlor am Abend in Villarreal mit 1:0, dadurch hat man vor den letzten beiden Partien nun 3 Punkte Vorsprung, doch Valencia hat ein vermutlich sicheres Dreipunkte-Spiel gegen Granada, während man in der letzten Runde zu Real Madrid muss. Eibar muss zuhause gegen Bilbao und auswärts bei Sevilla ran, ein schwieriges Programm! Real konnte zwar mit einem Sieg im Clasico die Chancen aus den Titel waren, doch bei 5 Punkten Rückstand sind die wohl nur noch theoretisch, zumal Eibar im direkten Vergleich der Sieger ist, Barca ist bereits geschlagen, der Meister 2017/18 heißt wohl entweder València oder Eibar.
Euer Luis.
Tabelle und Torschützen nach 36 Spieltagen:
Tippspiel:
AW: SD Eibar Temporada 2017/2018 - Fortsetzung Höhenflug oder Bruchlandung?
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