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Zwei Jahre lang zog sich der Verkauf. Zunächst platzte ein Deal mit dem thailändischen Investor Bee Taechaubol. Dann meldete sich ein Konsortium chinesischer Investoren, die Sino Sports Europe. Berlusconi setzte den Preis für seinen AC Milan auf 740 Millionen Euro, darin inbegriffen auch Schulden in Höhe von 220 Millionen. 520 Millionen sollte Sino Sports Europe folglich in Raten an Berlusconis Fininvest Group überweisen. Und da wurde es kompliziert.Weil die chinesische Regierung beschloss, Kapitalabflüsse ins Ausland stärker zu regulieren, um den Yuan nicht abzuwerten, stiegen mehrere Investoren des Konsortiums aus, nur einer blieb übrig: Yonghong Li, in der Gazetta dello Sport nur Mr. Li genannt. Mr. Li versicherte, das nötige Geld aufzubringen, was die Frage aufwarf, ob er es überhaupt hat.
Zunächst überwies Li, dann nicht mehr und gründete er die Rossoneri Sport Investment Lux mit Sitz in Luxemburg. Eine Briefkastenfirma - die Berlusconi aber die fehlende Rate von 30 Millionen Euro überwies und bald als alleiniger Investorenfonds für die Übernahme des AC Mailand auftrat. Der Verein bestätigte das. Fehlten noch immer gut 300 Millionen Euro.
Die kam im April diesen Jahres von der Eliott Mangement Group, einem New Yorker Hedgefonds, dessen Gebaren der Guardian so beschrieb: »Sie kaufen billige Schulden, um sie möglichst mit Profit zu verkaufen - oder den Schuldner zu verklagen.« Bis zum Oktober 2018 hat Mr. Li Zeit, das Geld an die New Yorker zurückzuzahlen, sonst wandert der AC Milan in US-amerikanisches Eigentum. Ob Mr. Li das Geld bezahlen kann? Ungewiss.
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