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Malaysia-GP - das härteste Rennen der Saison
Tropische Temperaturen, extreme Luftfeuchtigkeit und massive Fliehkräfte – diese drei Faktoren machen den Großen Preis von Malaysia zum härtesten Rennen im Formel-1-Kalender. Der 3. Saison-Lauf auf dem Sepang International Circuit verlangt Mensch und Material alles ab. Bei Cockpit-Temperaturen von mehr als 40 Grad verlieren die Piloten während des Rennens mehr als 3 Kilogramm Gewicht.
Wer nicht hundertprozentig fit ist und nicht bereits in den Tagen vor dem Grand Prix ausreichend trinkt - mindestens 4 Liter pro Tag, hat keine Chance, um den Sieg mitzufahren. Zumal schon der Kurs selbst körperlich höchst anspruchsvoll ist: In 2 der insgesamt 15 Kurven lastet das dreifache der Erdanziehungskraft auf den Fahrern, in sieben weiteren Kurven muss vor allem die Nackenmuskulatur der Piloten noch massive Fliehkräfte von mehr als 2 g standhalten – und das in jeder der 56 Runden bis ins Ziel.
Schumi und Vettel haben keine Lust auf "Schwimmübungen"
Zudem herrscht höchste Regengefahr - erst recht seit die Startzeit des Rennens auf den späten Nachmittag verlegt worden ist. Denn dann ist die Wahrscheinlichkeit für heftige tropische Monsun-Gewitter am höchsten. Im vergangenen Jahr schüttete es so heftig, dass die Strecke binnen Sekunden unter Wasser stand und die Piloten kaum noch in der Lage waren, ihre Boliden zu kontrollieren. Nach 32 Runden brachen die Stewards das Rennen aus Sicherheitsgründen vorzeitig ab.
Ein solcher Chaos-Grand-Prix droht auch wieder am Sonntag (10:00 Uhr MESZ live bei sport.de und RTL), auch wenn der Start im Vergleich zur Vorsaison um eine Stunde vorverlegt wurde. Die Meteorologen prognostizieren dennoch eine Regenwahrscheinlichkeit von 60 bis 70 Prozent. Dann könnte wieder die Stunde der Regenkünstler wie Michael Schumacher oder Sebastian Vettel schlagen. Doch selbst wenn Regen zur richtigen Zeit für sie ein Vorteil sein könnte, haben die beiden Deutschen keine Lust auf 'Schwimmübungen' im Monsun-Regen.
"Bei solchen Bedingungen würde das eine Lotterie", sagte Mercedes-GP-Pilot Schumacher. "Ich hoffe, dass es am Sonntag nicht so ist. Bei dem Regen kann man nicht fahren." Auch Vettel warnte: "Hier steht die Piste meistens so unter Wasser, dass es unfahrbar ist. Ich hoffe, dass es nicht so extrem wird." Das Wetter bleibt einer der unberechenbaren Aspekte bei der Abstimmung der Autos. Die ist aufgrund der schwierigen Streckencharakteristik und dem tropischen Klima für die Piloten und ihre Ingenieure sowieso schon schwierig genug.
Denn neben extrem schnellen Hochgeschwindigkeitskurven und zwei rund 800 Meter langen Geraden hat der deutsche Architekt Hermann Tilke auch drei sehr langsame Passagen in die 5,542 Kilometer lange Strecke eingebaut. Die Herausforderung ist es, ein Setup für das Auto zu finden, das optimalen Anpressdruck in den Kurven bietet und gleichzeitig möglichst hohe Geschwindigkeiten in den Highspeed-Passagen zulässt. Sonst droht man vor allem am Ende der langen Geraden überholt zu werden.
Doch die gesamte Arbeit könnte im Rennen schnell hinfällig werden: Nämlich dann, wenn neben tropischen Hitze, unter der auch die Motoren und Reifen extrem leiden, wieder sintflutartige Regenfälle auf die Strecke niederprasseln.
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