Die Blendenöffnung beschreibt die Öffnung, durch die Licht durch das Objektiv auf den Sensor fällt. Ihre Größe wird als Blendenzahl angegeben.
Diese Blendenzahl ist das Ergebnis der Division von Brennweite durch Durchmesser der Blende.
Die maximale Blendenöffnung eines 50mm f/1.8 Objektivs hat also einen Durchmesser von 27,8mm (1.8=50/x). Bei Blende 5.6 liegt der Durchmesser dann nur noch bei 8,9mm.
Deswegen werden Teleobjektive mit großen Blenden auch so gigantisch groß und schwer. Denn eine Blende 2.8 ist bei 28mm viel kleiner (10mm), als bei 200mm (71,4mm).
Gestalterisch heißt eine große Blende, dass mehr Licht einfällt, man also auch noch bei relativ dunkleren Verhältnissen scharfe Bilder mit einer kurzen Belichtungszeit machen kann. Außerdem bedeutet eine große Blende, dass das Foto eine geringe Tiefenschärfe hat, also der Hintergrund schön unscharf dargestellt wird (Bokeh).
Wichtig dabei ist einfach das Mantra: Kleine Zahl = große Blende
Ich fang mal an mit der
Belichtungskorrektur/Belichtungssteuerung deiner Kamera:
Die Belichtungssteuerung deiner Kamera funktioniert auf einer Skala. Dazu kannst du in den Modi
P,
Tv und
Av an deiner Kamera eine Belichtungskorrektur anwenden und auf einer Skala von
EV (Exposure Value/Belichtungswert)
-3 bis
+3 (eventuell auch
-5 bis
+5) in Drittelschritten einstellen, wie "hell" oder "dunkel" dein Bild sein soll. Eine ganze Zahl entspricht dabei einer "
Blendenstufe".
EV +1 ist doppelt so hell, wie
EV 0.
EV -2 Ist viermal so dunkel, wie
EV 0.
Für die Belichtung eines Bildes gibt es
4 Variablen.
Die
Verschlusszeit, die
ISO-Einstellung, die
Blende und die
Lichtverhältnisse. In der Natur kann man in der Regel die ersten 3 beeinflussen, im Studio auch noch das Licht.
Die
Verschlusszeit ist am leichtesten zu verstehen: Wenn man alle anderen Variablen gleich lässt und bei der Verschlusszeit von
1/120Sek auf
1/60Sek geht, ist das Bild doppelt so hell, man sagt es ist um eine Blendenstufe überbelichtet, oder eben
EV +1
Andersherum ist das Bild mit einer Verschlusszeit von
1/250Sek nur noch halb so hell, eine Blendenstufe unterbelichtet und damit
EV -1. Das liegt einfach daran, dass das vorhandene Licht entweder doppelt so lang, oder doppelt so kurz auf den Sensor scheint.
Die
ISO-Einstellung gibt die Lichtempfindlichkeit der Pixel auf dem Sensor wieder. Je höher die ISO, desto weniger Licht muss vorhanden sein, um die gleiche Belichtung hinzukriegen. ABER, je höher die ISO, desto fehleranfälliger werden die Pixel, die Folge ist Bildrauschen.
Auch hier gilt die simple Regel, wie bei der Verschlusszeit: Eine Verdopplung der ISO bei gleichbleibenden anderen Variablen bedeutet eine Überbelichtung um
EV+1, das Bild ist also doppelt so hell. Das heißt auch, dass der Sprung von ISO
100 auf
200 dir genau so viel "Licht" bringt, wie der von
1600 auf
3200.
(In der analogen Fotografie konnte man die Lichtempfindlichkeit im übrigen nicht so schnell wechseln, hier hat ein Film immer einen bestimmten Wert. Den nennt man da dann ASA, die Zahlen haben aber die gleiche Bedeutung
)
Jetzt zur
Blende. Die Blende funktioniert genauso mit Verdopplung oder Halbierung des einfallenden Lichts und damit der Belichtung. Nur leider kann man hier die Zahlen nicht ganz einfach verdoppeln und halbieren, wie bei Belichtungszeit und ISO. ABER, wenn man die beiden "Grundblenden" kennt, geht es auch hier ganz einfach. Diese werden nämlich einfach abwechselnd verdoppelt.
Die eine Grundblende ist
f/1.4, die andere
f/2.
f/2 lässt dabei nur halb so viel Licht durch, wie
f/1.4 (EV-1).
Auf
f/2 folgt
f/2.8 (Das doppelte von
f/1.4).
Auf
f/2.8 folgt
f/4 (Das doppelte von
f/2).
Und so geht es jetzt immer weiter. Die Reihe geht in gänze also:
f/1.4 | f/2 | f/2.8 | f/4 | f/5.6 | f/8 | f/11 | f/16 | f/22 | f/32
Jede dieser Blenden lässt halb so viel Licht auf den Sensor fallen, wie die vorhergehende, die Belichtung ist also jeweils
EV-1.
Puuh, ich hoffe das ist verständlich. War bei mir damals ein riesiger Aha-Moment, als ich das ganze System verstanden habe
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