0
Tops |
Erhalten: 1.040 Vergeben: 1.426 |
Tops |
Erhalten: 909 Vergeben: 398 |
Ich finde gerade das erfrischend. Das mal nicht ein Film mit der größtmöglichen Gravitas gefeiert wird, denn das war zuletzt so. Häufig waren die gesellschaftlich relevanten Filme die Abräumer der Oscars und das auch nicht zu Unrecht. Spotlight vom letzten Jahr ist zum Beispiel ein großartiger Film und ich bin mir sicher, dass der diesjährige Mitkonkurrent Manchester by the Sea ebenfalls toll ist. Aber beide haben sehr schwere Themen und Motive und ich finde es eine schöne Abwechslung, wenn alle Jubeljahre auch mal ein Film, der einfach nur Spaß macht, gewinnt.
Häufig ist doch die Kritik an den Oscars, dass Filme ausgezeichnet werden, die der Ottonormal-Kinogänger gar nicht guckt, weil er sich lieber bespaßen lässt. Selten sind allerdings die Filme, die Spaß machen, so unfassbar gut, wie es eben La La Land ist. Dieser Film hat eine einzigartige Kombination aus Leichtigkeit, Brillanz und technischer Perfektion. Ich finde es beeindruckend, wie persönlich die Story auf einer Charakterebene ist, obwohl der Film einen ganz anderen "Umfang" (engl. scope - ein Wort, dass sich in dem Zusammenhang nicht gut übersetzen lässt) umfasst, da er gleichzeitig auch ein kreatives und überzeichnetes Abziehbild der gesamten Kreativbranche von Los Angeles sein will.
Auch verstehe ich nicht so ganz, wie man in dem Film von einer konstruierten Realität reden kann. Der Film ist ganz offensichtlich ein Film über eine TRAUMfabrik und macht allein durch Stil und Optik einwandfrei klar, dass hier gerade eine überhöhte Version der Realität bis hin zur Surrealität gezeigt wird. Auf der persönlichen Ebene der Charaktere wiederum ist der Film durchaus sehr real, da beide für die Umsetzung ihrer Träume massive Einschnitte hinnehmen müssen.
Der Film feiert dabei natürlich Hollywood, aber das aus meiner Sicht auf eine angenehme Weise, allein schon wegen dem fehlenden Anspruch an den Realismus. Außerdem finde ich es toll, dass der Film andere Künste durchaus gleichberechtigt idealisiert oder von seinen Charakteren idealisieren lässt. Dadurch entsteht nicht der egozentrische Eindruck, den ähnliche Projekte häufig vermitteln. Für mich wäre da als Negativbeispiel, z.B. Birdman zu nennen, der für mich eine eher unsympathische Selbstbeweihräucherung der Film- und Theaterszene inszeniert.
Ich hatte bei Wolf of Wallstreet das gleiche Problem wie du, der Film hat tatsächlich massive Durststrecken im Mittelteil. Da sollte La La Land kein Problem sein, der Film dauert auch nur gut 2h. (Wolf of Wallstreet 3h)
Um gut unterhalten zu werden, sollte man nicht vollkommen kunstverdrossen sein, bzw. man sollte sich zumindest vom Enthusiasmus für eine Sache mitreißen können lassen. Und natürlich erzählt der Film allem voran eine (wirklich gute!) Liebesgeschichte, wer da noch im pubertären Reflex den Kopf zumacht und "Frauenfilm" schreit, ist wahrscheinlich auch falsch
PS: Vom besten Film aller Zeiten kann man noch gar nicht reden, dafür muss so ein Film auch erstmal über Jahrzehnte relevant bleiben. Aber von den Filmen der letzten Jahre, hat dieser sicherlich das beste Potenzial ein solcher zeitloser Klassiker zu werden
Geändert von Steve-0 (26.01.2017 um 19:24 Uhr)
#JA zu Nachhaltigkeit und Umweltschutz
Viz-E (27.01.2017)
Tops |
Erhalten: 1.778 Vergeben: 554 |
Die Story basiert auf der wahren Geschichte von Desmond Doss (brutal gut gespielt von Andrew Garfield, hätte ich von dem nicht erwartet), welcher sich für den 2. Weltkrieg als Sanitäter verpflichtete ohne eine Waffe tragen zu müssen und dabei rund 75 Menschen das Leben rettete. Am ersten Tag.
Episch kann der Mel Gibson. Der Film beginnt mit einer etwas trägen pre-war Romanze, dafür gabs später Kriegsszenen, die ich selten so realistisch in einem Film dargestellt gesehen habe. Man konnte die Sinnlosigkeit und Brutalität richtig spüren. Hollywood und Krieg, natürlich gehört bei sowas auch immer ein wenig Pathos dazu, teilweise wurde es auch etwas übertrieben und teilweise kitschig, zB die letzte Szene, insgesamt hält es sich aber in Grenzen. Mir gefiel er sehr gut.
Hacksaw Ridge (2016) - IMDb --> 8/10
Geändert von Wolverine (29.01.2017 um 12:36 Uhr)
Tops |
Erhalten: 909 Vergeben: 398 |
Trainspotting - 8/10
Der erste Film seit langem, bei dem ich Untertitel gut hätte gebrauchen können. Und ich kann sogar einigermaßen schottisch
#JA zu Nachhaltigkeit und Umweltschutz
Tops |
Erhalten: 909 Vergeben: 398 |
Bissken was angesammelt auf den letzten Zugfahrten und Tagen. Daher hier nur recht kurz:
Hell or High Water - 7/10
Moderner Western mit Anleihen eines Familiendramas mit Jeff Bridges in seiner Paraderolle. Starke Story, starke Charaktere. Eher weniger Spannung und recht intim für diese Art Film. Aus meiner Sicht fast schon etwas zu intim, um bei den Oscars was mitzunehmen. Wenn dann räume ich dem Film Chancen beim Drehbuch ein.
Hidden Figures - 9/10
Toller Gute-Laune-Film über drei afro-amerikanische Computer. So hießen in den 50-60ern die Frauen, die im Hintergrund für die NASA die Berechnungen für die ersten Raumfahrten angestellt haben, bevor diese von Maschinen übernommen wurden. Thematisch ist mit Segregation, Rassismus und Frauenrechten ja eher mit einem schweren Brocken zu rechnen, aber der Film ist einfach toll anzusehen. Ein lustiger, herzerwärmender und durch und durch sympathischer Film über tatsächliche "Hidden Figures"
Moonrise Kingdom - 8/10
Ein Wes Anderson Film allererster Güte. Zwei 12 jährige Außenseiter verlieben sich und fliehen von zu Hause, bzw aus dem Pfadfinderlager. Das alles spielt auf einer kleinen Insel in Neuengland und schnell ist Ihnen die ganze Insel auf den Fersen, um die beiden Ausreißer wieder einzufangen. Man muss Wes Anderson und seine Deadpan Charaktere schon mögen und ich kann verstehen, wer damit nichts anfangen kann. Allen anderen blüht ein toller Film voller sympathischer Weirdness und mit Hollywoods A-Rige (Bruce Willis, Bill Murray, Edward Norton, Frances McDormand und Tilda Swinton).
Bronson - 8/10
Einer der ersten Ausflüge von Nicolas Winding Refn in den Semi-Mainstream, aber trotzdem ein typischer Refn. Harte Farbkontraste, tolle Bilder, Techno/Klassik-Soundtrack und ein semi-stummer und ausgesprochen exzentrischer Hauptcharakter.
Wer die Geschichte von Charlie Bronson/Michael Peterson/Charlie Salvador auch nur ansatzweise interessant findet, sollte diesen Film anschauen. Wer einen Einstieg zu Refn sucht, sollte vielleicht lieber mit Drive anfangen.
#JA zu Nachhaltigkeit und Umweltschutz
Tops |
Erhalten: 18 Vergeben: 1 |
Manchester by the Sea - 9/10
Eindeutig der mit Abstand beste Film, den ich in letzter Zeit gesehen habe. Casey Affleck spielt einfach überragend, sein Oscar ist sowas von verdient. Der Oscar für Kenneth Lonergan für das beste Drehbuch sowieso. Ich muss bei Filmen eigentlich nie weinen, aber MbtS hat es geschafft. Dazu noch die perfekte Musik - einfach traumhaft. Diesen Film muss man gesehen haben!
Als nächstes nehme ich mir dann Moonlight und Fences vor.
Tops |
Erhalten: 228 Vergeben: 100 |
LION
Bewertung 9/10
Rezension folgt noch!
Geändert von MW2020 (07.03.2017 um 14:34 Uhr)
Tops |
Erhalten: 909 Vergeben: 398 |
The Ghost Writer 8/10
Thriller nach dem Roman Ghost von Robert Harris, der von dem Ghostwriter eines ehemaligen britischen Premiers handelt, der bei seinen Recherchen für dessen Memoiren nach und nach ein Komplott aufdeckt.
Der Film baut sich sehr langsam auf, was in unserer Runde beim Schauen für etwas Irritationen sorgte. Man wartete recht lange, dass der Film aus der erweiterten Exposition heraus kommt und endlich kippt.
Nach dem Ende des Films versteht man diesen langsamen Aufbau, denn wirklich alles gezeigte war relevant. Es ist kein Film, der sich mit einem Knall verabschiedet, auch das Ende inszeniert Roman Polanski ruhig und leise. Dem Film steht aber diese Unaufgeregtheit ausgesprochen gut.
Vera Cruz - 3/10
Sehr alter Western, den mein Vater gerne gucken wollte. Soll quasi der Mitbegründer des Spaghetti Western sein.
Leider ist der Film aus heutiger Sicht total unangenehm zu schauen, da das Frauenbild nicht nur der Zeit entsprechend veraltet ist, was zu erwarten war, sondern die dargestellte Hilflosigkeit mit einem unfassbaren Voyeurismus ausgekostet wird.
Dazu kommt eine ziemlich übertriebene Darstellung von Burt Lancaster, die vor allem gemessen an dem zurückgenommenen und äußerst modernen Schauspiel von Gary Cooper altbacken und noch mehr aus der Zeit gefallen wirkt.
Zodiac 8/10
Thriller von David Fincher über die reale Geschichte des Zodiac Killers, der in den 70ern die San Francisco Bay in Atem hielt.
Sehr ruhige Erzählweise, quasi schon dokumentarisch. Dazu eine Riege an tollen Darstellern ergibt im Endergebnis einen spannenden Thriller, der den Zuschauer allerdings nicht in in jeder Minute in den Sitz presst.
Tomboy 8/10
Schöner französischer Film über das 10-jährige Mädchen Laure, die ein Tomboy ist, also das Rollenbild eines Jungen einnimmt und nach einem Umzug ihrer Familie die Chance ergreift und sich den Kindern in der neuen Heimat als Mickaël vorstellt.
In den Sommerferien ist das kein Problem, ihre Geschichte wird nicht hinterfragt, aber in der nahen Zukunft geht die Schule los und außerdem verliebt sich Lisa in Laure/Mickaël.
Schönes kleines Drama mit viel Herz und einer sehr nachvollziehbaren Geschichte.
Geändert von Steve-0 (11.03.2017 um 18:32 Uhr)
#JA zu Nachhaltigkeit und Umweltschutz
fcbwaldi (12.03.2017)
Tops |
Erhalten: 1.778 Vergeben: 554 |
Logan (2017) - IMDb ---> 10/10
Der beste XMen Film ever, absolutes must see.
Lesezeichen