PR-Beauftragter S. Ciorcalo: Willkommen und herzlichen Dank, dass sie zu der heutigen Pressekonferenz erschienen sind. Wir begrüßen mit Freuden den neuen Trainerunserer Mannschaft, Justin House! Fragen dürfen nun gestellt werden, ich bitte Sie allerdings darum ruhig die Hand zu heben, Ihnen wird dann das Wort erteilt! Nun wird sich Mr. House noch einmal kurz vorstellen und dann kann es auch schonlosgehen.
J. House: Auch ich bedanke michfür Ihr Erscheinen. Ich möchte vorweg sagen, dass ich mich auf die neue Herausforderung freue, ich bin ein sehr ehrgeiziger und zumal auch peniblerMensch. Sie wissen ja bereits einiges über mich aus den Medien und haben vielleicht hier und dort etwas aufgeschnappt. Ohne zu viel vorne weg nehmen zu wollen: Italien ist ein wunderschönes Land und ich freue mich, dass ich hier den Job bekommen habe. Nun möchte ich aber doch zunächst Ihre Fragen hören und sie so gut wie möglich beantworten, danke!
Misterwhite84: Mister House, Udinese Calcio ist ein Traditionsverein aus Oberitalien. Die Fans waren nicht sehr begeistert, als sie hörten, dass nun ein Deutscher die Mannschaft als Trainer übernimmt. Grund dafür soll die Sprachbarriere sein, sprechen Sie wirklich kein Wort italienisch?
J. House: Parlo un po di'italiano! Das heißt: ich spreche schon ein wenig italienisch, entschuldigen Sie. Zunächst wollte ich eigentlich darauf eingehen, wie Sie bereits so schön erwähnten, dass die Fans vielleicht nicht so zufrieden mit mir als neuem Coach sind. Dazu lässt sich eines sage: Italiener sind kompliziert! Das ist aber keinesfalls im negativen Sinne gemeint, denn ich mag die Art, dieses temperamentvolle, ab und an dickköpfige und doch liebevolle und zugängliche , beinahe familiäre, Verhalten, welches die meisten Südeuropäer zeigen und was ich bereits in den wenigen Wochen, die ich hier bin am eigenen Leib erfahren habe. Der italienische Fußball ist ein Club für sich, in dem Außenseiter nicht gerne gesehen sind und das bekommt man natürlich auch zu spüren, als solcher. Trotzdem hoffe ich, dass sich die Fans nicht auf Grund meiner Herkunft schon im Vornherein ein schlechtes Bild machen. Ich will, dass sie sich aufgrund meiner Ergebnisse, meiner Fortschritte vor Augen führen, dass auch ein Deutsch-Amerikaner der richtige für das Team sein kann, doch ich denke ich schweife zu sehr ab und sollte Ihnen eine Antwort auf die eigentliche Frage geben; dazu sollten sie allerdings wissen, das ich zweisprachig... nein, sogar dreisprachig aufgewachsen bin, zumindest wenn man "bayrisch", als eigene Sprache dazuzählen möchte. Englisch lernte ich von meinem Vater, bayrisch oder das hochdeutsche von meiner Mutter und im alltäglichen Leben. Und ich finde Sprachen äußerst faszinierend, weshalb ich während meiner Schullaufbahn auch Latein auf dem Gymnasium ab der 5. Klasse und später Französisch im Leistungskurs hatte. Später versuchte ich mich auch noch an Chinesisch, brach das aber sehr schnell wieder ab. Auch mit italienisch hatte ich vor langer Zeit einmal kurzen Kontakt, denn meine erste Freundin war Italienerin und da schnappte ich natürlich auch das eine oder andere auf. Nun muss ich zugeben, dass Sprachen zu lernen, mir äußerst leicht fällt und ich mich natürlich auf diesen Job hier in Udine vorbereitet habe. Ich wusste, wenn ich nach Italien gehe, dann muss ich diese Sprache beherrschen und ich habe begonnen sie zu lernen. Ich beschäftige mich jetzt mehrere Stunden in der Woche zusammen mit einem Lehrer mit der Sprache und hoffe das ich damit die italienischen Anhänger ein wenig mehr von mir überzeugen kann: Sei eccellente!
C. Memishi: Herr House, das erste Spiel des European International Shield Cup ist vorüber, Glückwunsch zum Sieg. Ist es ein Ziel diesen ersten Titel unbedingt zu gewinnen und wie wichtig wäre dieser für Sie. Oder wollen Sie nur, das Ihre Mannschaft eine gute Vorbereitung ablegt, auch wenn sie nicht den Pokal holt?
J. House: Vielen Dank! Ich würde sagen, eine gute Vorbereitung ist das A und O eines jeden Teams, egal wo.Wenn man mies in die Saison startet, ist das was folgt meist nicht von Erfolggekrönt. Darauf will ich mich allerdings nicht versteifen und ich freue mich, wenn meine Mannschaft Erfolg hat. Ich bin noch nicht lange Teil dieses Clubs und muss mich hier erst einmal einfinden, mit den Spielern warm werden, die Fans auf meine Seite ziehen und so weiter. Ich hätte gerne eine unaufgeregte Vorbereitung, sodass wir entspannt in die Liga starten können. Der Titel ist jetzt kein primäres Ziel, aber Mannschaften, die an Wettbewerben teilnehmen, die wollen natürlich auch gewinnen. Am wichtigsten ist, dass die Mannschaft zusammenfindet, wir ein System reinbekommen, welches wir auch so umsetzen können, wie wir es uns vorstellen und dazu nutzen wir nun die letzten Wochen die uns bleiben, bevor es losgeht, danke!
Ft9torres: Wie sehen denn ihre Ziele für die neue Saison aus? Gibt es da etwas Konkretes und was tut sich noch in der Transferphase? Wird es Neuzugänge geben?
J. House: Meine Ziele sind, dass wir eine solide Saison spielen und uns gut in eine Richtung entwickeln, die wir anstreben. Ich sprach bereits mit der Vereinsführung und wir sind uns darüber im Klaren, wie unsere Möglichkeiten, theoretisch gesehen, aussehen. Im praktischen sieht das ja immer ganz anders aus und jeder weiß, dass auch im Fußball die verrücktesten Sachen passieren. Es ist ein schnelllebiges Geschäft und da sollte man sich lieber auf morgen konzentrieren, als sich den Hals zu verrenken und bereits auf das nächste Jahr zu schielen. Das liegt noch weit entfernt und da muss noch viel Wasser den Bach runterlaufen, bis wir dortangelangen.
Neuzugänge... ja, es besteht wohl Handlungsbedarf, allerdings steht da noch viel in den Sternen. Wir haben einen starken, interessanten und ausgeglichenen Kader. Noch ist es zu früh, Namen zu nennen, mehr kann ich dazu leider nicht sagen.
R. Flora: Ein besonders interessanter Spieler in Ihrem Kader ist Adalberto Penaranda, ein Rückkehrer quasi. Inwiefern denken sie, kann er ihrer Mannschaft in der kommenden Saison helfen? Wie war ihr erster Eindruck von ihm?
J. House: Oh, es ist wie Musik für die Ohren, wenn man ihm beim Spielen zusieht. Adalberto ist ein hervorragender Techniker, er ist gedankenschneller als die meisten seines Alters und hat dazu noch einen super Abschluss. Trotzdem spielt er für die Mannschaft und nicht für sich selbst, es ist großartig, dass so ein junger Mann, der erst neunzehn Jahre alt ist, schon so ein Verständnis für das Spiel aufbieten kann, da weiß man erst gar nicht, wo man als Trainer ansetzen soll.
Schon als ich ihn das erste Mal im Training sah, war ich erstaunt und fragte: "Wer ist das? Der Junge ist erst 19?" Ich war baff, ich sag ihnen, wies ist. Und dann das erste Gespräch mit ihm, ich konnte einfach nicht glauben, dass da ein Teenager vor mir sitzt. Ich selbst habe einen Sohn, der ist jetzt 15, das ist zwar kein direkter Vergleich, aber die Denkweise von Adalberto, diese Interpretation für das Spiel, die ließ mich einfach nur Staunen. Aber nun genug des Lobes, irgendwann muss ja auch mal wieder Schluss sein und wir haben bestimmt noch andere Fragen. Adalberto wird auf alle Fälle fester Bestandteild es Teams sein und seine Zeit kommt, danke!
B. Terazzi: Viele Fans wundern sich, wer wohl den Posten des Assistenztrainers diese Saison übernehmen wird. Bisher ist ja noch nicht viel bekannt, außer das es ein ehemaliger Udinese Spieler wird. Können Sie bereits mehr dazu sagen?
J. House: Ich kenne bereits sogenannten Mister X. Allerdings kann ich nichts weiter dazu sagen, als das es wohl eine große Überraschung werden wird. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit, auch wenn die offizielle Vorstellung, soviel darf ich verraten, noch ein wenig dauern wird. Bis dahin müssen sie sich leider gedulden und ich auch. Es müssen da noch einige Dinge geregelt werden, die vor der Bekanntgabe abgewickelt sein sollten.
Nummer777: Herr Probst, wie sehen Ihre persönlichen Ziele diese Saison aus, d.h. welche Taktik wollen sie nutzen, welches System bevorzugen sie und wo sehen sie sich und das Team am Saisonende?
J. House: Mhh.. ich denke ich bin bereits darauf eingegangen, wie es mit den Saisonzielen aussieht. Aber ich möchte Sie nicht komplett im Regen stehen lassen. Letzte Jahr hielt man knapp die Klasse, das wollen wir dieses Jahr auf jeden Fall besser machen. Ich denke wir haben die Qualitäten uns in der Tabelle besser zu positionieren. Von vielen Seiten ist immer wieder durchgedrungen, dass man um die EL-Plätze mitspielen sollte.Ich finde, das ist ein hochgegriffenes Ziel nach der letzten Saison, aber wir werden sehen, wie sich die Mannschaft entwickelt.
Wer meine Laufbahn etwas verfolgt hat, der weiß, dass ich gerne offensiven Fußball spielen lasse und zudem auf junge, frische Spieler setze. Das soll nicht heißen, dass ich nun alle Ü30 Spieler aus dem Kader streichen werde. Man muss auf Ausgeglichenheit achten und erfahrenere Spieler motivieren und pushen die jüngere Generation, was extrem wichtig ist. Konterfußball ist nicht so mein Milieu,ich setze eher auf Pressing und schnelles, aber sicheres Passspiel.
Nun... zu guter Letzt welches System ich bevorzuge? Das ist schwer, denn dazu muss man sich auch auf die Mannschaft einstellen. Bei Auxerre ließ ich meistensim 4-4-2 auflaufen, ich mag die Variante mit drei Stürmern eigentlich nicht so und auch eine Dreierkette ist nicht so meins, das ist mir dann doch zu risikobeladen. Ich muss bei Udinese nun einen gemeinsamen Nenner finden und das System mit einem offensiven und einem defensiven Mittelfeldspieler hat ja gegen Bremen schon ganz gut geklappt!
G. Casá: Buonasera! Ich habe eine Frage zu dem kommenden Spiel gegenden RB Leipzig. Wird es zu Veränderungen in der Startformation kommen und wollen Sie dann diesmal ein neues System testen?
J. House: Ich kann dazu sagen, dass wir glücklicherweise alle Spieler zur Verfügung haben. Wer dann aber schlussendlich gegen Leipzig spielen wird, das entscheide ich erst morgen nach dem Abschlusstraining. Darüber habe ich mir noch nicht allzu viele Gedanken gemacht, ebenso sieht es mit dem System aus. Ich werde wohl umstellen, aber wie genau, das bleibt für sie alle eine Überraschung.